Fantasie und Fuge c-Moll

Die Fantasie beginnt mit einem langen Orgelpunkt, über dem die Oberstimmen imitierend ein ernstes, deklamatorisches Thema ausbreiten. Das zweite Thema verwendet ausdrucksstarke Seufzermotive. Zur edlen, elegischen Stimmung (Spitta) trägt sicherlich auch das fast vollständige Fehlen von Passagen oder Kadenzen in Dur bei. Der Halbschluss ist in Bachs Orgelwerken einmalig und verbindet die beiden Sätze zu einer größeren Einheit.
Das schwungvolle erste Thema der Fuge entwickelt insbesondere in Verbindung mit dem abwechslungsreichen, fantasievollen Kontrapunkt in Achtelnoten eine unvergleichliche Dynamik. Im Mittelteil erscheint ein zweites Thema (aufsteigende chromatische Linie), das von sequenzierten Achteln (entwickelt aus T 24-27 und 50-51) begleitet wird. Beide Themen werden im Schlussteil nicht miteinander verbunden.