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Leih-/Aufführungsmaterial

Das Wunder der Heliane

Oper in drei Akten
frei nach einem Mysterienspiel von Hans Kaltneker
Ausgabe: Aufführungsmaterial

Produktdetails

Beschreibung

INHALT


Mythische Vorzeit. Der Herrscher des Reiches besucht den Fremden in seiner Zelle, um ihm das Todesurteil zu verkünden. Nachdem der König gegangen ist, schlüpft seine Frau in das Verließ. Heliane öffnet ihr Haar und entblößt ihre Füße. Als der König zurückkehrt, sieht er seine Frau nackt vor dem Gefangenen stehen. Vor dem Scharfrichter schildert Heliane, dass sie den Fremden begehrte, aber nicht berührte. Der Fremde will nur dann aussagen, wenn er für einen Moment mit Heliane allein sein kann. Als das Gericht den Saal verlassen hat, küsst er sie und nimmt sich mit ihrem Dolch das Leben. Nun gibt es niemanden mehr, der Helianes Aussage bezeugen könnte. Der König verkündet dem aufgebrachten Volk, dass nur ein Gottesbeweis Helianes Unschuld beweisen kann. Sie soll den Toten ins Leben zurückholen. Aber die Bahrprobe misslingt: Heliane findet es vermessen, sich als gottgleiche Erweckerin zu geben. Sie lehnt es ab, im Mörderstaat ihres Mannes zu leben und ist bereit für den Scheiterhaufen. In höchster Not geschieht das Wunder doch: Der Fremde steht von den Toten auf und umarmt Heliane. Der Herrscher, blind vor Eifersucht, streckt sie nieder – und verliert alle Macht. Der Fremde wird zum neuen Herrscher, schickt den König in die Verbannung und befreit das Volk. Zusammen mit Heliane fährt er zum Himmel auf.


KOMMENTAR


Das Wunder der Heliane basiert auf dem Mysterienspiel Die Heilige des österreichischen Dichters Hans Kaltneker. Das Manuskript soll 1923 in Korngolds Hände gelangt sein und gilt als verschollen. Der Autor Hans Müller-Einigen, der 1916 auch den Text zu Violanta verfasste, richtete die Vorlage als Libretto ein. Das Wunder der Heliane erlebte am 7. Oktober 1927 unter dem Dirigenten Egon Pollak seine Uraufführung an der Hamburgischen Staatsoper, die Publikum und Presse wohlwollend aufnahmen. Der Wiener Premiere, keine drei Wochen später, war keine so erfolgreiche Annahme beschieden. Schuld daran war auch Korngolds Vater Julius. Als einflussreicher Musikkritiker hatte er versucht, die im Februar des gleichen Jahres stattfindende Uraufführung von Ernst Kreneks Jonny spielt auf zu verhindern – mit dem Erfolg, einen Großteil der Wiener Gesellschaft gegen die Korngold-Familie aufzubringen und die Krenek-Oper umso attraktiver zu machen. Das Wunder der Heliane ist ein Gipfelwerk spätromantischer Musik für die Opernbühne, deren Opulenz nicht mehr zu steigern war. Es zeigt Korngold auf dem Höhepunkt seiner Kunst zu orchestrieren, Stimmungen zu malen und ein feines Netz von Leitmotiven zu knüpfen. Korngold hält die harmonische Atonalität durch fassliche Melodien zusammen. Er entzieht den Akkorden den funktionsharmonischen Grund und gibt dem Ohr zugleich Orientierung. So klingt vertraut, was musikalisch eigentlich tollkühn ist. Die Nähe zu Salome von Richard Strauss ist offenkundig. Das Verlies mit einem christusgleichen Gefangenen, der die Jugend verzaubert und den Herrscher in Unruhe versetzt, sowie die erotisch aufgeladene Musik und das Motiv des Entkleidens spiegeln das 1905 uraufgeführte Meisterwerk. Doch wo Oscar Wilde und Strauss eine Leidenschaft vorführen, die das Sterben will, haben es der Dichter Müller-Einigen und der Komponist Korngold auf die Darstellung einer Liebe abgesehen, die den Tod überwindet. Das Wunder der Heliane lässt sich auch als Feier der Auferstehung verstehen. Heliane ist Jungfrau; der gläserne Klang von Celesta und Harfen betonen ihre Reinheit. Ihr königlicher Gemahl leidet darunter, dass sie sich ihm verweigert. Als er sie nackt vor dem Fremden sieht, verflucht er sie als Hure, die sich nur reinwaschen kann, wenn sie zur Heiligen wird und den Fremden von den Toten erweckt. Heliane reagiert auf diese Anmaßung in außergewöhnlicher Weise. Sie verteidigt ihre Liebe zum Fremden, die nicht madonnenhaft und rein geistig, aber auch nicht teuflisch und rein körperlich sei. Es handelt sich um eine Menschenliebe, die beides in eins setzt und dafür weder Bestrafung verdient noch Anbetung verlangt. Die Änderung des Titels von Die Heilige der Schauspielvorlage in Das Wunder der Heliane ist sicherlich kein Zufall. Das Werk wurde an zwölf Häusern nachgespielt, was durchaus ein Erfolg war. Für Korngold, vom Siegeszug seiner Toten Stadt verwöhnt, kam die vergleichsweise verhaltende Rezeption einer Ablehnung gleich. Nach der Premiere der Heliane wandte sich Korngold verstärkt seinen Operettenbearbeitungen zu und begann erst fünf Jahre später mit der Arbeit an der nächsten Oper Die Kathrin. Der vermeintliche Misserfolg von Das Wunder der Heliane, das er zum damaligen Zeitpunkt für sein Hauptwerk hielt, hatte ihn tief getroffen. Die Oper kam erst 1970 in Gent wieder zur Aufführung. War das Stück in der Folge häufig konzertant zu erleben, mehren sich nach der Jahrtausendwende die szenischen Produktionen. 2017 brachte die Vlaamse Opera in Gent, 2018 die Deutsche Oper Berlin und 2019 die Oper in Lübeck das Werk heraus.

 

Orchesterbesetzung

4 (4. auch Picc.) · 2 · Engl. Hr. · 3 · Bassklar. · 2 · Kfg. - 4 · 3 · 3 · 1 - P. S. (Glsp. · Xyl. · Trgl. · Gl. [t.] · Schellen · gr. Gong · hg. Beck. · Beckenpaar · Tamt. · Schellentr. · kl. Tr. · gr. Tr. m. Beck. · Rute) (3 Spieler) - Git. · 2 Hfn. · Cel. · Harm. · Klav. · Org. - Str. -
Bühnenmusik: 6 Fanfarentrp. · 3 Trp. · 3 Pos. - S. (Glsp. · Gl. · Glockenklav.)

Personenbesetzung

Heliane · Sopran - Der Herrscher, ihr Gemahl · Bariton - Der Fremde · Tenor - Die Botin · Alt - Der Pförtner · Bass - Der Schwertrichter (blind) · Tenor (evtl. hoher Bariton) - Der junge Mensch · Tenor - Die sechs Richter · 2 Tenöre, 2 Baritone, 2 Bässe - Die seraphischen Stimmen · Sopran, Alt - Das Volk · Chor - Gewaffnete, Fackelträger, Fanfarenbläser, Bischöfe im Ornat, niederer Klerus, Gefolgsleute, Knaben als Blindenführer, Lanzenträger

Weitere Informationen

Titel:
Das Wunder der Heliane
Oper in drei Akten
frei nach einem Mysterienspiel von Hans Kaltneker
Libretto von Hans Müller-Einigen
Sprache:
Deutsch
Ausgabe:
Aufführungsmaterial
Awards:
27. Sep 2018
Musikkritik-Umfrage der Zeitschrift Opernwelt, 2018

Wiederentdeckung des Jahres

Verlag/Label:
Schott Music
Kompositionsjahr:
1923 - 1926
Opus:
op. 20
Spieldauer:
135 ′
Uraufführung:
7. Oktober 1927 · Hamburg (D)
Stadttheater
Musikalische Leitung: Egon Pollak · Choreinstudierung: Max Thurn
Inszenierung: Leopold Sachse · Kostüme: Heinz Daniel · Bühnenbild: Heinz Daniel · Choreographie: Olga Brandt-Knack
(szenisch)

Technische Details

Bestellnummer:
LS 2645-01
Lieferrechte:
Weltweit

Medieninhalte

Audio:

Aufführungen

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  • Das Wunder der Heliane
    Musikalische Leitung: Marc Albrecht
    11. März 2023 | Berlin (Deutschland) , Deutsche Oper
  • Das Wunder der Heliane
    Musikalische Leitung: Marc Albrecht
    8. März 2023 | Berlin (Deutschland) , Deutsche Oper
  • Das Wunder der Heliane
    Musikalische Leitung: Marc Albrecht
    5. März 2023 | Berlin (Deutschland) , Deutsche Oper
  • Das Wunder der Heliane
    Musikalische Leitung: Marc Albrecht
    2. März 2023 | Berlin (Deutschland) , Deutsche Oper — Wiederaufnahme
  • Das Wunder der Heliane
    Musikalische Leitung: Marc Albrecht
    21. Februar 2021 | Berlin (Deutschland) , Deutsche Oper — Streaming
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