Produktdetails
Beschreibung
Der Posaunist Mike Svoboda wirft mit dieser CD aufschlussreiche Seitenlichter auf vier Heroen der Neuen Musik: „Letzte Stücke” von Luigi Nono und Giacinto Scelsi sowie Ableitungen bzw. Verdichtungen aus größeren Werken von John Cage und Karlheinz Stockhausen werden durch Svobodas Interpretation in einen neuen Raum gestellt.
Scelsi sah sich selbst nicht als „Autor“ von „Mantram, canto anonimo“ an: Nach eigener Aussage empfing er die Musik aus anderen Sphären, wirkte als Vermittler zwischen zwei Welten. Svoboda konkretisiert das Stück, das ursprünglich nicht für ein bestimmtes Instrument oder eine bestimmte Stimme konzipert ist, in seiner Version in großer Sprachnähe, in deklamatorischer Gliederung durch Atem, Stimme und Ton.
Mit „Solo for Sliding Trombone“ – entnommen aus Cages „Concerto for Piano and Orchestra“ – hat Mike Svoboda eine Version für acht Posaunen ausgearbeitet, die er alle selbst spielt. Die Vervielfachung der solistischen Stimme ruft eine erstaunliche Multiplizität von Klang- und Stille-Momenten hervor.
„Signale zur Invasion, I“ – auf dieser CD in einer Version für Solo-Posaune zu hören – ist Bestandteil von Stockhausens Opern-Heptalogie „LICHT“. Der Komponist lässt den Protagonisten Luzifer hier musikalisch durch einen Posaunisten verkörpern. Diese Figur war von Beginn an mit Svoboda verbunden, den Stockhausen als jungen Musiker entdeckt hatte.
Die von Nono erfundene Gattung „Post-prae-ludium” ist eine Musik, die gleichzeitig „nachher” und „vorher” spielen will und so Klangereignisse nach und nach zu einer schwebenden Gegenwart aufschichtet. In „Post-prae-ludium per Donau“ werden die Tuba-Aktionen Svobodas von einem Live-Elektroniker vervielfacht und umgeschichtet, so dass sich eine stehende Raumpolyphonie ausbildet.
Koproduktion mit Deutschlandfunk.
Inhalt
John Cage: Solo for Sliding Trombone (1957/58)
Karlheinz Stockhausen: Signale zur Invasion, I (1993)
Luigi Nono: Post-prae-ludium per Donau (1987)