Come live with me

Geschrieben als Hochzeitsgeschenk für Freunde des Komponisten, setzt  Come live with me Christopher Marlowes Gedicht The Passionate Shepherd to His Love in Musik um, ein für die Spätrenaissance und deren *pastoralen Stil“ geradezu archetypischen Text.
Gleichsam als eine Verneigung vor der großen Tradition der elisabethanischen und viktorianischen Part Songs (meist vierstimmige, homophone Chorsätze ohne Begleitung mit weltlichen Texten) ist auch diese Vertonung hauptsächlich homophon gesetzt. Eingebettet in eine A-B-A-Coda Struktur, erklingt die mitreißende Melodie des Anfangs (die dort steigt und fällt wie “craggy mountains” / “zerklüftete Berge”) später in einer üppigeren Harmonisierung, während sie gleichzeitig die Basis für ein Duett aus Sopran und Tenor in der Coda bildet. Im B-Teil (“There will I make thee beds of roses”) wird die Struktur eher zum kontrapunktischen Dialog zwischen tiefen und hohen Stimmen. Die Leidenschaft erreicht hier einen eher unauffälligen Höhepunkt, bei dem Sopran 1 und Tenor 1 sich in einem überschwänglich aufsteigenden Duett treffen, unter dem sich die anderen Stimmen ineinander verschlingen wie die „Blätter der Myrte“.
Als eine sehr bildhafte Vertonung, die sich nahe an die Textvorlage hält, ist Come live with me eine aufregende Ergänzung im Repertoire zeitgenössischer Chormusik zum Thema Liebe.