Chasing Light...
Produktdetails
Beschreibung
Eine der besonderen Freuden, im ländlichen New Hampshire zu leben ist es, die oft grandiosen und intensiven frühen Sonnenaufgänge zu erleben, die einen an Thoreaus Worte erinnern, „Morning is when I am awake and there is a dawn in me” (Walden). Chasing Light ... bezieht seine Stimmung, Energie und Inspiration aus den glitzernden Farben und dem Licht, das die zwischen den Bäumen der hohen Hügel Neuenglands wabernden Morgennebel durchdringt. Wie in einem grazilen Tanz vermischten sich diese Bilder mit einem kurzen Gedicht, das meine musikalische Phantasie beflügelte.
In dem etwa achtzehnminütigen viersätzigen Werk gehen die einzelnen Abschnitte ohne Pause ineinander über. Die Untertitel der einzelnen Sätze sind mit jeweils zwei Zeilen des Gedichts verknüpft.
Der Satz öffnet mit einer Einleitung, in der drei energische und verschiedenartige Ideen durch das gesamte Orchester präsentiert werden: (1) Ein tiefer rhythmischer und perkussiver Orgelpunkt auf „F“, gefolgt von (2) einer Triolenfigur in den Blechbläsern, überlagert durch (3) eine schnell wirbelnde Kaskade aus bogenförmigen Phrasen der hohen Holzbläser, die in einer stretto-artigen Textur gesetzt sind. Diese grundlegenden Bauteile bilden das melodische, harmonische und rhythmische Material, das in dem Werk verarbeitet wird. Der Einleitung folgt ein von den Streichern präsentiertes Thema, das sich aus der rhythmischen Orgelpunktgeste und der Triolenfigur der Blechbläser ableitet. Dies führt zu einer ausgedehnten Folge aufwärts drängender Sechs-Noten-Klänge und einer lang ansteigenden bestimmten Linie (erst Blechbläser, dann später Streicher und Holzbläser), die in zwei Abschnitte geteilt ist. Der Satz endet mit einer Rückkehr zu dem einleitenden Material und einem gehaltenen Ton „G“, der die Überleitung zum nächsten Satz bietet.
Die schnellen bogenförmigen Holzbläserphrasen aus der Einleitung des ersten Satzes erscheinen in einer Vielzahl unterschiedlicher Zusammenhänge überall im Werk, nicht nur als kleinräumige Gesten, sondern in größeren, erweiterten Formen. Dieser in einer großen bogenförmigen Palindrom-Form gesetzte Satz beginnt zuerst leise mit der Soloklarinette. Darauf folgt ein wiederholter Klang im Klavier, der die Struktur eines Themas, das von der Soloflöte gespielt wird, formt. Allmählich baut sich dieses Thema zu einem überschwenglichen Mittelpunkt auf, der von in Krebsform erscheinenden Abschnitten gefolgt wird. Er endet schließlich ruhig und sanft mit der Soloklarinette und einem hohen ätherischen Violinoberton auf „A“, der zum dritten Satz überleitet.
Dieser langsame, ausdrucksstarke und elegische Satz für Oboe (für Andrea Lenz, erster Oboist des Reno Chamber Orchestra) öffnet mit einem tiefen, dunklen, wiederholten Orgelpunkt, der von Klavier, Kontrabass und Tam-Tam gespielt wird. Plötzliche schnelle Holzbläser-Gesten heben sich ab und bilden eine Folge von allmählich ansteigenden Oboenphrasen, die einen immer größeren Druck erzeugen, während die Musik ihre größte Intensität am Ende erreicht.
Die schnellen und aggressiven Holzbläserphrasen des ersten Satzes tauchen nun in zarten und schimmernden Streichertexturen auf. Diese bekannten Bausteine bereiten auf ein stattliches aber eiliges Choralthema vor, das entschlossen zu der palindromischen Musik des dritten Satzes, dem einführenden Material des ersten und einem finalen Höhepunkt hinführt.
Orchesterbesetzung
Weitere Informationen
Nightingale Concert Hall
Musikalische Leitung: Theodore Kuchar · Reno Chamber Orchestra