Leih-/Aufführungsmaterial
Blutbund
Oper in einem Akt
nach dem Schattenspiel von Ramón María del Valle-Inclán
Ausgabe: Aufführungsmaterial
Produktdetails
Beschreibung
Eine Wirtin versucht mit Hilfe einer Kupplerin, ihre Tochter mit einem reichen Alten zu verheiraten. Das Mädchen wehrt sich mit aller Kraft gegen diese Verbindung; es will beweisen, dass es allein das Recht hat, über seinen Körper zu bestimmen. Mit einem zufällig vorbeikommenden Scherenschleifer schließt es nach einem alten Ritual den Blutsbund: Durch den Austausch des Blutes schließt es symbolisch den Kreislauf des Lebens und hat dadurch seinen freien Willen bekundet, mit dem Scherenschleifer zusammen zu leben. Als sich der reiche Alte wenig später in das Zimmer schleicht, ersticht das Mädchen ihn mit einer Schere und wirft mit Hilfe des Scherenschleifers seine Leiche durch das Fenster.
Das 1926 uraufgeführte „Mysterienspiel für Silhouetten“ des spanischen Schriftstellers Ramón del Valle-Inclán variiert mit den Mitteln des surrealistischen Theaters das Thema der Zerstörung sozialer, moralischer, religiöser und verbaler Konventionen. Dabei soll die Konzeption als Schattenspiel ganz bewusst jede Form von Identifizierung des Betrachters mit den handelnden Personen unmöglich machen; die Handlung ist auf eine abstrakt-künstliche Ebene gehoben. Die Musik von Hans-Jürgen von Bose greift dieses Prinzip der überhöhten Künstlichkeit auf. Ständig wechselnde Taktarten und rhythmische Verschiebungen erzeugen eine unbestimmt-schwerelose Zerrissenheit, die in der zersplitterten Behandlung der Texte und der instrumentalen Führung der Gesangsstimmen ihre Entsprechung findet, bis hin zur „Maskierung“ der Rolle der Kupplerin, die von einem Tenor in extrem hoher Lage gesungen wird.
Das 1926 uraufgeführte „Mysterienspiel für Silhouetten“ des spanischen Schriftstellers Ramón del Valle-Inclán variiert mit den Mitteln des surrealistischen Theaters das Thema der Zerstörung sozialer, moralischer, religiöser und verbaler Konventionen. Dabei soll die Konzeption als Schattenspiel ganz bewusst jede Form von Identifizierung des Betrachters mit den handelnden Personen unmöglich machen; die Handlung ist auf eine abstrakt-künstliche Ebene gehoben. Die Musik von Hans-Jürgen von Bose greift dieses Prinzip der überhöhten Künstlichkeit auf. Ständig wechselnde Taktarten und rhythmische Verschiebungen erzeugen eine unbestimmt-schwerelose Zerrissenheit, die in der zersplitterten Behandlung der Texte und der instrumentalen Führung der Gesangsstimmen ihre Entsprechung findet, bis hin zur „Maskierung“ der Rolle der Kupplerin, die von einem Tenor in extrem hoher Lage gesungen wird.
Orchesterbesetzung
1 (auch Picc. u. Altfl.) · 1 (auch Engl. Hr.) · 1 (auch Es-Klar.) · Bassklar. · 1 (auch Kfg.) - 0 · 1 · 1 · 0 - P. S. (Trgl. · hg. Beck. · Hi-Hat · Tamb. · Rührtr. · gr. Tr. · Kast. · Vibr. · Xyl.) (5 Spieler) - Git. · Hfe. - 3 Vl. · 2 Va. · 2 Vc. · Kb.
Personenbesetzung
Die Kupplerin · Tenor - Die Wirtin · Alt - Das Mädchen · Sprechrolle - Der Scherenschleifer · Bariton - Ein reicher alter Mann · stumme Rolle
Weitere Informationen
Titel:
Blutbund
Oper in einem Akt
nach dem Schattenspiel von Ramón María del Valle-Inclán
Deutsche Übersetzung von Walter Boehlich
Sprache:
Deutsch
Ausgabe:
Aufführungsmaterial
Verlag/Label:
Ars Viva Verlag
Kompositionsjahr:
1974
Spieldauer:
55 ′
Technische Details
Bestellnummer:
LAVV 1155-01
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