Adagio (Autoporträt)

Das Adagio bezieht sich direkt auf Mozarts Adagio h-Moll für Klavier KV 540.
Alexander Goehrs Adagio zeichnet das harmonische und motivische Geschehen des Originals zunächst nach, die Wiederholungen der zwei Teile bieten jedoch Raum für eigene Variationen und Fortspinnungen. Das Tempo beschleunigt sich, die Textur und der Klang werden verdichtet. Vor dem Hintergrund der Mozartschen Vorlage entwirft Goehr so ein musikalisches
Selbstporträt nach ganz eigenem Verständnis in einer fein differenzierten
Orchestrierung.

„Dieses Werk folgt in Harmonie und Motiven eng Mozarts Adagio in h-moll für Klavier. Als ich das Orchesterwerk plante, ersetzte ich die für Mozart so charakteristischen Wiederholungen – beide Hälften des Werkes werden wiederholt – durch ‚drastische’ Varianten. Die präzisen Proportionen des Originals bleiben zwar erhalten, die beiden Varianten jedoch führen zu ei- ner graduellen Tempobeschleunigung; die zweite mehr als die erste.“ (Alexander Goehr)