Concerto pathétique
Détails du produit
Description
1865 veröffentlichte Breitkopf in Leipzig ein einsätziges Concerto pathétique für zwei Klaviere von Franz Liszt, das selbiger aus seinem „Großen Konzertsolo“ von 1851 heraus entwickelt und bearbeitet hatte. Liszt setzt in ihm die Auseinanderseitzung mit dem Experiment der einsätzigen Form, die sich aber im Inneren doch aus vier Sätze zusammensetzt - wie etwa die berühmtere h-moll Sonate – fort. Modell hierfür war Schuberts „Wanderer – Fantasie“, die Liszt – daran ist sein Interesse an dieser Form erkennbar - selbst für Klavier und Orchester bearbeitete.
Zu Beginn dieses Jahrtausends entwickelte ich mit dem Klavierduo GrauSchumacher nun die Idee eines vergleichbaren Projektes. Ich wollte aus dem Liszt`schen Werk für zwei Soloklaviere eine Neufassung für zwei Klaviere und Orchester herstellen, im Geiste Liszts, aber mit den Mitteln des modernen Orchesterklanges. Damit sollte auch eine Repertoirelücke geschlossen werden, denn zwischen Mendelssohn und Bartok wurde über für 100 Jahre lang kein Konzert für zwei Klaviere und Orchester geschrieben. Für die Idee eines „neuen“ spätromantischen Klavierkonzerts ließ sich schließlich Gabriel Feltz, der Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker begeistern und gab mir 2007 einen Auftrag für diese Bearbeitung, die im April 2009 mit dem GrauSchumacher Piano Duo und den Stuttgarter Philharmonikern in der Liederhalle in Stuttgart uraufgeführt wurde.
Indem ich die Faktur des Liszt’schen Klaviersatzes vollkommen unangetastet ließ, komponierte ich einen Orchesterpart hinzu, dessen Töne zwar von Liszt hätten stammen können, das Liszt selbst aber sicherlich nicht so instrumentiert hätte. Die Klangmittel des Orchesters sind, jedenfalls teilweise, die der Postmoderne. Damit lässt sich das Verfahrenn etwa beispielsweise der Instrumentation von Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ durch Ravel vergleichen. Des Weiteren habe ich dem Werk an einem bestimmten Punkt eine eigene, etwa fünfminütige Kadenz für die beiden Solisten hinzugefügt, die nun ganz und gar in meiner eigenen Sprache spricht.
Die Transskription des Lizt’schen Concerto pathétique für zwei Klaviere und Orchester ist dem GrauSchumacher Piano Duo gewidmet.
- Stefan Heucke
Orchestral Cast
Plus d'infos
Liederhalle, Beethoven-Saal
Klavierduo Andreas Grau und Götz Schumacher · Musikalische Leitung: Gabriel Feltz · Stuttgarter Philharmoniker