Auch das Schöne muss sterben
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Description
Anlass für dieses Werk war ein Konzert des Jungen Kammerorchesters NRW zum Mozartjahr 1991 in Werl.
Dem Stück liegt eine der himmlischsten Eingebungen von Mozart zu Grunde: Das Thema des langsamen Satzes der Bläserserenade c-Moll KV 388. Mozart selbst liebte das ganze Stück besonders und hat es auch für Streichquintett bearbeitet. Daraus resultiert die Besetzung meines Stückes: Es handelt sich um die acht Bläser der Serenade (zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Hörner, zwei Fagotte) sowie um drei Streichquintette à zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello.
Idealerweise werden die 23 Musiker rundherum um die Zuhörer positioniert, so dass sich die Musik in ständiger Wanderschaft befindet und sich in kleinen motivischen Elementen von einem Instrument zum anderen bewegt. Dabei nähert sie sich unmerklich dem Thema an, das dann in der Mitte auch wirklich original erklingt und entfernt sich danach ganz langsam wieder von dem Thema. Dieses Wandern von einem Instrument zum anderen wird durch die ungewöhnliche Aufstellung hörbar gemacht.
Die fünf Worte des Titels "Auch das Schöne muss sterben" korrespondieren unmittelbar mit der Form des Werkes: Die Introduktion und die erste Variation des noch nicht gehörten Themas führen zum Mittelpunkt des Werkes, dem Mozart-Thema, dem "Schönen" hin, die zweite Variation und die Coda entfernen sich wieder davon und lassen das "Schöne" verschwinden und untergehen.
Der Titel selbst entstammt übrigens dem berühmten Gedicht "Nänie" von Friedrich Schiller – einem anderen großen und, wie Mozart, früh verstorbenem Klassiker.
"Auch das Schöne muss sterben! das Menschen und Götter bezwingt.
[ ... ]
Siehe, da weinen die Götter, es weinen die Göttinnen alle,
Daß das Schöne vergeht, daß das Vollkommene stirbt.
Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten, ist herrlich,
Denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab."
- Stefan Heucke
Orchestral Cast
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Stadthalle
Musikalische Leitung: Joachim Harder · das junge orchester NRW