Zwecks Heirat

Markus Lehmanns drei Einakter, entstanden über einen langen Zeitraum, dennoch als Zyklus zu sehen, erzählen einfache Geschichten, die hinter der Folie der Alltäglichkeit Skurrilität, Groteske oder auch leise Trauer offenbaren: zwei junge Menschen finden zueinander (DER KLEINE BAHNHOF), aber nur vermittels der Hilfe des personifizierten Bahnhofes; ein Ehepaar mittleren Alters übersteht eine nicht alltägliche Situation (DIE WETTE) – der Ehemann hatte in einer Stammtischdebatte „seinen Kopf verwettet” und musste erleben, dass sein Wettkumpan dieses Angebot allzu wörtlich nehmen wollte und nur ein „deus ex machina” ihn rettet; und zwei ältere Menschen kommen auf Umwegen zueinander und zu neuem Glück (ZWECKS HEIRAT) – die einzige Geschichte, die ohne Doppelbödigkeit erzählt wird, und zugleich der Schluß dieser Trilogie.
Lehmann komponierte diese drei Opern durchaus im Hinblick auf eine Aufführung als Triptychon und für ein jugendliches Publikum; die Realisierung setzt ein professionelles Ensemble (Sänger und Orchester) voraus. Die drei jeweils auf eine örtliche Situation konzentrierten Bühnenbilder und die kleine Besetzung bieten auch für kleinere Bühnen reizvolle Möglichkeiten.