... und mein Schatten ringt mit Deinem Schrei ....
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Beschreibung
Der Werktitel ist dem Gedicht »Finsternis« von Paul Celan entnommen, das 1941 entstand. Das Gedicht spricht von schmerzhaftem Verlust in Zeiten der Gewalt und gipfelt in der Zeile, die als Titel dieses Stücks gewählt wurde. Diese Gedichtzeile ist vieldeutig. Ein Schrei impliziert die Reaktion auf eine Gewalttat und evoziert Assoziationen wie Schmerzensschrei, Entsetzensschrei, Todesschrei. Der Schatten wiederum hat etwas mit Vergangenheit und Vergänglichkeit zu tun. Wenn der Dichter also sagt: »mein Schatten« und »dein Schrei«, so bedeutet das, dass es eine nahestehende Person gegeben haben muss, der offenbar Gewalt angetan wurde. Es spart allerdings aus, ob diese Person noch existiert oder nicht. Das »Ringen« wiederum steht dafür, dass die seelische Bewältigung dieses Ereignisses andauert. Wir haben es also mit einer sehr persönlichen und schmerzvollen, wahrscheinlich oft wiederkehrenden Erinnerung an ein traumatisches Erlebnis zu tun. Das »und« wurde dem Titel bewusst angefügt, um die Vieldeutigkeit der Zeile noch zu betonen: eine Vieldeutigkeit, die viel Raum lässt für eine wortlose Musik der schmerzvollen Empfindung.