Richard Wagnersche Klavierlieder
Produktdetails
Beschreibung
Alessandra und Giuseppe Pugliese von der Richard Wagner-Gesellschaft in Venedig waren es, die mich vor einigen Jahren dazu brachten, die frühen deutschen und französischen Wagnerklavierlieder zu bedenken und eines Tages dann für 2 Singstimmen, Chor und Orchester zu setzen. Nachdem ich ja schon die Wesendonk-Lieder instrumentiert hatte (die 1977 in Köln erstmals aufgeführt wurden) fühlte ich mich ermutigt, mich auch mit den übrigen wagnerschen Gesängen auseinanderzusetzen. Allerdings sollte ich recht bald ersehen, dass es mir unmöglich war, in ehrfürchtiger Tatenlosigkeit zu verharren und nichts zu tun als diese mühelos sich der Umsetzung in Orchesterklang darbietende Musik auf ein klassisch-romantisches Instrumentarium zu übertragen. Ich wollte und ich musste weiter als ich in meiner Wesendonk-Einrichtung gegangen war, wenn die ganze Operation sich nicht als künstlerisch völlig überflüssig herausstellen sollte. So treten also vielerlei Veränderungen ans Licht, nicht aus Willkür, sondern aus artistischer Neugier: Taktwechsel zum Beispiel, Transformationen von Tonart und Tessitur, die Ausführung und Fertigstellung bei beiden Fragmenten "Extase" und "La tombe dit a la rose", dazu neue Nebenstimmen - lauter Dinge, welche meinem Wunsche entsprachen, die oftmals im Klavierpart versteckten, dort nur andeutungsweise erfahrbaren Schönheiten dieser Musik ans Tageslicht zu heben und sie in ihrem ganzen Reichtum entfachen und erstrahlen zu lassen. Bei der Arbeit habe ich immer gedacht, wie es wohl gewesen wäre oder was der Große wohl gedacht und gesagt hätte, wenn er hier oder dort meiner Interventionen, meiner Ein- und Zugriffe gewahr geworden wäre. Hans Werner Henze
Orchesterbesetzung
Inhalt
I Gruß seiner Treuen an Friedrich August den Geliebten bei seiner Rückkunft aus England den 9. August 1844 "Im treuen Sachsenland..." (Text: Richard Wagner)
II Der Knabe und der Tannenbaum "Der Tannenbaum steht schweigend..." (Text: Georg Scheurlin)
2. Sieben Kompositionen zu Goethes Faust:
I Lied der Soldaten "Burgen mit hohen Mauern..."
II Gretchen am Spinnrade "Meine Ruh ist hin..."
III Branders Lied "Es war eine Ratt..."
IV Lied des Mephistopheles "Es war einmal ein König..."
V Zweites Lied des Mephistopheles "Was machst du mir vor Liebchens Tür..."
VI Melodram "Ach neige..."
VII Bauer unter der Linde "Der Schäfer putzt sich zum Tanz..."
3. Acht französische Lieder:
I Berceuse "Dors entre mes bras..." (anonym)
II Extase "J'étais seule près des flots..." (Victor Hugo; aus "Les Orientales")
III Attente "Monte écureuil..." (Victor Hugo)
IV "La tombe dit à la rose" (Victor Hugo; aus "Les Voix intérieures")
V "Mignonne" (Pierre de Ronsard) "- VI "Tout n'est qu'images fugitives" [Soupir] (Jean Reboul)
VII Les deux grenadiers "Longtemps captifs chez le Russe lointain..." (Heinrich Heine; übers. von François-Adolphe Loeve-Veimar)
VIII Adieux de Marie Stuart "Adieu, charmant pays de France..." (Pierre Jean de Béranger)
Weitere Informationen
Konzerthaus, Großer Saal
Stella Doufexis, Mezzosopran; Thomas Mohr, Bariton · Musikalische Leitung: Semyon Bychkov · Deutsches Symphonie-Orchester Berlin · Rundfunkchor Berlin