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Mathis der Maler
Oper in sieben Bildern
Text von Paul Hindemith
Ausgabe: Aufführungsmaterial
Reihe:
Mathis der Maler
Produktdetails
Beschreibung
INHALT
Der im Dienst des Kardinals Albrecht stehende Mathis verhilft Bauernführer Schwalb und dessen Tochter Regina zur Flucht vor dem Bundesheer. Gegenüber Albrecht bezieht er Position für die Bauern und bittet um seine Entlassung. Hauptmann Capito dringt mit Landsknechten in das Haus des lutherischen Bürgers Riedinger ein und konfisziert Bücher. Er übermittelt Luthers Aufforderung an Albrecht, zu heiraten. Riedingers Tochter Ursula, die Mathis liebt, muss entscheiden, ob sie Albrecht heiraten will. Ihre Bitte, mit Mathis gehen zu dürfen, lehnt dieser ab: Er will die Bauern unterstützen. Sie fügt sich in ihr Schicksal, während auf dem Marktplatz die Bücher brennen.
Mathis sieht bald die Vergeblichkeit seines Einsatzes für die Bauern ein und nimmt sich nach dem Tod von Schwalb der verwaisten Regina an. Albrecht lehnt den Vorschlag zu heiraten ab. In einer Vision sieht Mathis Weggefährten als Sinnbilder von Reichtum, Macht, Sinnenfreude, Entsagung und Weisheit. Paulus (Kardinal Albrecht) weist ihm den Weg zurück zur Kunst: „Geh hin und bilde!“ Mathis hat den Isenheimer Altar vollendet. Ursula kümmert sich um die sterbende Regina. Albrecht will Mathis zu sich holen, doch dieser lehnt ab. Müde geworden sucht er die Einsamkeit und nimmt Abschied.
KOMMENTAR
Mathis der Maler ist das prominenteste Dokument eines stilistischen Wandels, der sich seit 1930 mit homogeneren, stärker streicherdominierten Klangfarben, einer deutlicher tonalen Ausrichtung sowie klaren formalen Strukturen angedeutet hatte. Auch einige der satztechnischen Mittel, die in der Unterweisung im Tonsatz (1937) theoretisch begründet werden, sind hier angewendet. Die bereits im Konzert für Klavier, Blechbläser und Harfen op. 49 (1930) erprobte Praxis, Volksliedsätze und Choralmelodien der eigenen musikalischen Diktion zu adaptieren, wird in der Oper ausgebaut und zu einem charakteristischen Stilmittel erweitert, das auch spätere Werke Hindemiths prägen wird (u.a. im Bratschenkonzert Der Schwanendreher). Stoffwahl und Entstehungsgeschichte von Mathis der Maler, zu dem Hindemith das Libretto selbst verfasste, sind eng mit seiner eigenen Situation seit 1933 verbunden. Der Maler Mathias Grünewald (um 1475-1528) steht im Zentrum eines vielschichtigen Ideendramas vor dem Hintergrund historischer Ereignisse zur Zeit der Bauernkriege. Mathis sucht eine Antwort auf die Frage, welche Funktion der Kunst und ihrem Schöpfer in Zeiten politischer Krisen zukommt. In Kunst und Kunstausübung liegt, so das Fazit der Oper, eine moralische Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft. Allerdings scheitert Mathis an diesem Auftrag: „Wo nur für Kampf und Blut Platz ist, gedeiht nicht die Kunst“ (6. Bild, 3. Auftritt). In Mathis’ Entsagung treten die autobiographischen Züge des Werkes zutage. Die zeitgleich mit ersten Arbeiten am Text entstandenen Instrumentalsätze „Engelkonzert“, „Grablegung“ und „Versuchung des hl. Antonius“ wurden als Symphonie „Mathis der Maler“ im März 1934 in Berlin von Furtwängler und den Berliner Philharmonikern uraufgeführt. Dem einhelligen Erfolg folgte massive Propaganda von NS-Kulturpolitikern gegen Hindemith. Nach Furtwänglers gescheitertem Versuch, den Komponisten in Schutz zu nehmen, zog sich Hindemith schrittweise aus Deutschland zurück und emigrierte 1938 in die Schweiz, 1940 in die USA. (S. Sch.-G.)
Der im Dienst des Kardinals Albrecht stehende Mathis verhilft Bauernführer Schwalb und dessen Tochter Regina zur Flucht vor dem Bundesheer. Gegenüber Albrecht bezieht er Position für die Bauern und bittet um seine Entlassung. Hauptmann Capito dringt mit Landsknechten in das Haus des lutherischen Bürgers Riedinger ein und konfisziert Bücher. Er übermittelt Luthers Aufforderung an Albrecht, zu heiraten. Riedingers Tochter Ursula, die Mathis liebt, muss entscheiden, ob sie Albrecht heiraten will. Ihre Bitte, mit Mathis gehen zu dürfen, lehnt dieser ab: Er will die Bauern unterstützen. Sie fügt sich in ihr Schicksal, während auf dem Marktplatz die Bücher brennen.
Mathis sieht bald die Vergeblichkeit seines Einsatzes für die Bauern ein und nimmt sich nach dem Tod von Schwalb der verwaisten Regina an. Albrecht lehnt den Vorschlag zu heiraten ab. In einer Vision sieht Mathis Weggefährten als Sinnbilder von Reichtum, Macht, Sinnenfreude, Entsagung und Weisheit. Paulus (Kardinal Albrecht) weist ihm den Weg zurück zur Kunst: „Geh hin und bilde!“ Mathis hat den Isenheimer Altar vollendet. Ursula kümmert sich um die sterbende Regina. Albrecht will Mathis zu sich holen, doch dieser lehnt ab. Müde geworden sucht er die Einsamkeit und nimmt Abschied.
KOMMENTAR
Mathis der Maler ist das prominenteste Dokument eines stilistischen Wandels, der sich seit 1930 mit homogeneren, stärker streicherdominierten Klangfarben, einer deutlicher tonalen Ausrichtung sowie klaren formalen Strukturen angedeutet hatte. Auch einige der satztechnischen Mittel, die in der Unterweisung im Tonsatz (1937) theoretisch begründet werden, sind hier angewendet. Die bereits im Konzert für Klavier, Blechbläser und Harfen op. 49 (1930) erprobte Praxis, Volksliedsätze und Choralmelodien der eigenen musikalischen Diktion zu adaptieren, wird in der Oper ausgebaut und zu einem charakteristischen Stilmittel erweitert, das auch spätere Werke Hindemiths prägen wird (u.a. im Bratschenkonzert Der Schwanendreher). Stoffwahl und Entstehungsgeschichte von Mathis der Maler, zu dem Hindemith das Libretto selbst verfasste, sind eng mit seiner eigenen Situation seit 1933 verbunden. Der Maler Mathias Grünewald (um 1475-1528) steht im Zentrum eines vielschichtigen Ideendramas vor dem Hintergrund historischer Ereignisse zur Zeit der Bauernkriege. Mathis sucht eine Antwort auf die Frage, welche Funktion der Kunst und ihrem Schöpfer in Zeiten politischer Krisen zukommt. In Kunst und Kunstausübung liegt, so das Fazit der Oper, eine moralische Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft. Allerdings scheitert Mathis an diesem Auftrag: „Wo nur für Kampf und Blut Platz ist, gedeiht nicht die Kunst“ (6. Bild, 3. Auftritt). In Mathis’ Entsagung treten die autobiographischen Züge des Werkes zutage. Die zeitgleich mit ersten Arbeiten am Text entstandenen Instrumentalsätze „Engelkonzert“, „Grablegung“ und „Versuchung des hl. Antonius“ wurden als Symphonie „Mathis der Maler“ im März 1934 in Berlin von Furtwängler und den Berliner Philharmonikern uraufgeführt. Dem einhelligen Erfolg folgte massive Propaganda von NS-Kulturpolitikern gegen Hindemith. Nach Furtwänglers gescheitertem Versuch, den Komponisten in Schutz zu nehmen, zog sich Hindemith schrittweise aus Deutschland zurück und emigrierte 1938 in die Schweiz, 1940 in die USA. (S. Sch.-G.)
Orchesterbesetzung
2 (beide auch Picc.) · 2 · 2 · 2 - 4 · 2 · 3 · 1 - P. S. (Trgl. · Gl. · hg. Beck · Beckenpaar · Tamt. · Tamb. · Rührtr. · Holztr. · kl. Tr. · gr. Tr. · Kast.) (3 Spieler) - Str. -
Bühnenmusik (im vierten Bild): 3 Trp. · Gl.
Bühnenmusik (im vierten Bild): 3 Trp. · Gl.
Personenbesetzung
Albrecht von Brandenburg, Kardinal, Erzbischof von Mainz · Tenor - Mathis, Maler in seinen Diensten · Bariton - Lorenz von Pommersfelden, Domdechant von Mainz · Bass - Wolfgang Capito, Rat des Kardinals · Tenor - Riedinger, ein reicher Mainzer Bürger · Bass - Hans Schwalb, Führer der aufständischen Bauern · Tenor - Truchsess von Waldburg, Befehlshaber des Bundesheeres · Bass - Sylvester von Schaumberg, einer seiner Offiziere · Tenor - Der Graf von Helfenstein · stumme Rolle - Der Pfeifer des Grafen · Tenor - Ursula, Riedingers Tochter · Sopran - Regina, Schwalbs Tochter · Sopran - Gräfin Helfenstein · Alt - Chor
Weitere Informationen
Titel:
Mathis der Maler
Oper in sieben Bildern
Text von Paul Hindemith
Englische Textfassung von Walter Ducloux
Sprache:
Deutsch, Englisch
Ausgabe:
Aufführungsmaterial
Verlag/Label:
Schott Music
Kompositionsjahr:
1934 - 1935
Uraufführung:
28. Mai 1938 · Zürich (CH)
Stadttheater
Asger Stig, Mathis; Peter Baxevanos, Bischof Albrecht; Ernst Mosbacher, Schwalb; Leni Funk, Regina; Albert Emmerich, Riediger; Judith Hellwig, Ursula · Musikalische Leitung: Robert F. Denzler
Inszenierung: Karl Schmidt-Bloß; Hans Zimmermann · Kostüme: Karl Schmidt-Bloß · Bühnenbild: Karl Schmidt-Bloß
(szenisch)
Stadttheater
Asger Stig, Mathis; Peter Baxevanos, Bischof Albrecht; Ernst Mosbacher, Schwalb; Leni Funk, Regina; Albert Emmerich, Riediger; Judith Hellwig, Ursula · Musikalische Leitung: Robert F. Denzler
Inszenierung: Karl Schmidt-Bloß; Hans Zimmermann · Kostüme: Karl Schmidt-Bloß · Bühnenbild: Karl Schmidt-Bloß
(szenisch)
Reihe:
Technische Details
Medienart:
Leih-/Aufführungsmaterial
Bestellnummer:
LS 2266-01
Medieninhalte
Audio:
Video:
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for orchestra
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