König Hirsch
Produktdetails
Beschreibung
Um den jungen König, der von Tieren behütet im Wald aufwuchs, spinnt sich eine Intrige. Der Statthalter will anlässlich der bevorstehenden Brautschau ein junges Mädchen, das sich geweigert hatte, an der Brautschau teilzunehmen, zum Mord am König bewegen. Er scheitert aber an den Tieren des Waldes, die gekommen sind, um den König zu schützen, der für sie Sinnbild der reinen unschuldigen Natur ist. Sie zwingen den Statthalter, seine Intrige offen zu legen. Der König jedoch bleibt arglos. Ein erneuter Mordanschlag durch den schüchternen Mörder Coltellino scheitert ebenfalls; der König verwandelt sich in einen weißen Hirsch. Der Statthalter nimmt die Gestalt des Königs an und errichtet in dieser Verkleidung eine tyrannische Schreckensherrschaft. Als der König in der Gestalt des Hirsches in die Stadt kommt, erkennt ihn das Mädchen. Ein letzter Versuch des Statthalters, den Hirsch und damit den König zu töten, misslingt; der König verwandelt sich in seine menschliche Gestalt zurück und nimmt unter dem Jubel der Menge das Mädchen zur Frau.
Mit ihrer überbordenden Klangsinnlichkeit, dem Reichtum an Orchesterfarben und der barocken Lust am Spiel mit allen Formen der Theaterillusionen steht König Hirsch in krassem Kontrast zu Boulevard Solitude und zeigt eine völlig neue Seite im Opernschaffen Henzes. Die harschen Reaktionen anlässlich der Uraufführung der von Hermann Scherchen stark beschnittenen Oper motivierten Henze, eine zweite Fassung mit dem Titel Il Re Cervo zu erstellen.
"Die Wunder, die in der Legende vom „König Hirsch“ vor sich gehen, die Idee der Metamorphose, Gedanken einer Freiheit, die über das Erträgliche hinausgeht, der Tod des Tyrannen, Friede, das alles sind Motive, die dargestellt werden mussten ohne die geringste Verzerrung, ohne Parodie und ohne Tricks. Das Stück ist weder als Märchenoper noch als Traumstück gedacht, auch nicht als eine moderne Commedia dell’arte, wiewohl es von alledem etwas an sich hat. Mit seinem ganz einfachen Titel „Oper“ ist angedeutet, welche Disziplin angestrebt wurde. Das von wunderlichen Vorgängen erfüllte Szenarium lenkt anfangs von dem Realismus, der gemeint ist, ab, um dann aber doch am Ende bestärkend auf ihn hinzuwirken."
Orchesterbesetzung
Auf der Bühne: 1 · 0 · 1 · 0 - 4 · 3 · 0 · 0 - S. (Trgl. · kl. Gl. · Röhrengl. · hg. Beck. · Beckenpaar · Tamb. · 2 kl. Tr. · Mil. Tr. · gr. Tr. · Glsp. · Vibr.) - Mand. · Cel. · Org. - Vl.
Personenbesetzung
Weitere Informationen
Städtische Oper
Berliner Festwochen 1956
Musikalische Leitung: Hermann Scherchen
Inszenierung: Leonard Steckl · Bühnenbild: Jean-Pierre Ponnelle
(szenisch) (Fragmentarische Uraufführung)
5. Mai 1985 · Stuttgart (D)
Württembergische Staatsoper
Musikalische Leitung: Dennis Russel Davies · Choreinstudierung: Ulrich Eistert
Inszenierung: Hans Hollmann · Kostüme: Frida Parmeggiani · Bühnenbild: Hans Hoffer
(szenisch) (Uraufführung und ARD-Sendung des Gesamtwerks)