Filz
Produktdetails
Beschreibung
Alle Stücke auf diesem neu erscheinenden Album sind im Studio produzierte Ersteinspielungen und für das Hamburger Ensemble Resonanz geschrieben.
Poppe hat schon von jeher ein Faible für Streichinstrumente wegen ihrer flexibel modifizierbaren Tonhöhen, Spiel- und Klangmöglichkeit. Das Streichorchester hat sich einen internationalen Ruf erarbeitet durch die ungemein präzise Intonation, seine frischen Interpretationen auch älterer Werke sowie seine unkonventionelle Offenheit gegenüber ganz unterschiedlichen Musikgattungen. Ein ständiger Begleiter auf internationalen Reisen war über viele Jahre Poppes „Wald“ (2009/10) für vier Streichquartette.
In „Wald“ kann man Poppes musikalischem Denken im Prozess direkt zuhören, den fraktalen Bezügen der Musik auf vier Saiten von vier Instrumenten in vier Streichquartettgruppen.
Besonders glücklich war anschließend die Verbindung mit der Solistin Tabea Zimmermann für Poppes Konzert „Filz“ für Bratsche und Kammerorchester (2013/14) – nicht nur wegen ihres fantastischen Spiels, sondern auch wegen ihres absoluten Gehörs gepaart mit Offenheit für besondere Herausforderungen: Innerhalb einer sehr weich und amorph klingenden Dritteltonintervallik spielt sie in einer ständig fließend-glissandierenden Tonhöhenbewegung. Es klingt wie aus einer anderen (Musik-)Welt! Die Idee dabei kam auch aus Poppes Erfahrung mit traditionell-koreanischer Musik.
Das ursprünglich für das Kölner Ensemble Musikfabrik entwickelte Stück „Stoff“ (2015; veröffentlich auf WER 73952) modifizierte Poppe 2018 zu der vorliegenden, wesentlich homogener wirkenden Fassung für das Streichorchester.
Eine Koproduktion mit Deutschlandfunk Kultur. Mit freundlicher Unterstützung der Kunststiftung NRW.
Inhalt
Stoff für neun Streicher
Wald für vier Streichquartette
Interpreten
Weitere Informationen

Bestenliste 3/2021, Kategorie Zeitgenössische Musik
Komplexe Glissando-Strukturen, mikrotonale Reibungen, hochdifferenziertes Vibrato: Das Bratschenkonzert „Filz“ von Enno Poppe, entstanden 2013/14 für Tabea Zimmermann und das Hamburger Ensemble Resonanz, stellt höchste Ansprüche an die Interpreten. In dieser Ersteinspielung erwächst eine klangsinnliche Ereignisdichte. Dabei entwirft die große Solistin, Siemens-Musikpreisträgerin 2020, einen dramaturgisch konzisen Ablauf. Auch mit „Stoff“ und „Wald“, ebenfalls für das Ensemble Resonanz komponiert, präsentiert sich Poppe als ein profunder Streicher-Kenner. Nebenbei wird deutlich, wie sehr diese Formation das Musikleben bereichert. (Für die Jury: Marco Frei)