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At the fringe of our gaze

for orchestra and concertino group
Orchester
Um den Orchesterapparat in meine Welt zu überführen, betrachtete ich das, was wir im allgemeinen unter „Musik“ verstehen: Melodien, Harmonien, Kontrapunkt usw. Dann entfernte ich sukzessive diese Parameter, trug Schicht um Schicht ab und gelangte plötzlich zu dem Darunterliegenden – zu einem Unterstrom der Bewegung, aus dem Musik erwachsen kann. In dieser Hinsicht macht das Werk das Fremde vertraut. Viel mehr noch: „Musik“ fühlt sich zu einem gewissen Zeitpunkt sogar fremd an, denn der Klang des Unterstroms nimmt unsere Wahrnehmung völlig ein. Chaya Czernowin
Ausgabe: Aufführungsmaterial

Produktdetails

Beschreibung

At the fringe of our gaze wurde für Daniel Barenboim und das Divan Orchester geschrieben. Das war von Bedeutung für die Art und Weise, wie es entstanden ist. Ich habe Proben des Orchesters mit Daniel Barenboim gehört und war tief beeindruckt von der Energie der Spieler, von der Art und Weise, wie sie eine Beziehung zu Barenboim herstellten und wie die Probe geleitet wurde – aus der Musik, über die Musik und in der Musik, ohne viele Worte. Auch habe ich ein Gefühl für die jungen – brillanten – Musiker bekommen, und viele von ihnen schienen sich nicht allzu sehr von den Musikern zu unterscheiden, die zur selben Zeit mit mir an der Akademie von Tel Aviv studiert haben – sehr einfühlsame Musiker, denen neue Musik als etwas sehr Fremdes erscheint. Ich wollte etwas schreiben, das ihnen die Tür zu meiner Welt öffnet. Ich wollte, dass sie auf eine Weise überredet, in meine Welt gebracht werden, die es ihnen ermöglicht, sie von innen heraus kennen zu lernen. Das war einer meiner ersten Impulse, der direkt von der Probe herrührte, aus dem Wunsch heraus, diese jungen Leute musikalisch auf meiner Seite zu haben. In meiner kompositorischen Welt ist dieser Impuls selten: Tatsächlich sollte Vieles von dem, was ich in der Vergangenheit gemacht habe, meine Musik vor den Ohren anderer verbergen.

Um den Orchesterapparat in meine Welt zu überführen, beschloss ich, von der „Musik“ auszugehen bzw. von dem, was wir im Allgemeinen unter „Musik“ verstehen – mit Melodien, Harmonien, Kontrapunkt usw. – und dann allmählich die „Musik“ verstummen zu lassen. Dazu trug ich Schicht um Schicht ab, so dass man plötzlich zu dem Darunterliegenden gelangt – zu einer Unterströmung in der Luft, auf der sie schwebt. Und genau dort entsteht meine Musik tatsächlich. In dieser Hinsicht versucht das Stück wirklich, das Fremde in etwas Vertrautes zu verwandeln. Viel mehr noch, die vertraute „Musik“ wird in der Mitte des Stücks sogar fremd, denn tatsächlich wurde die Musik des „Darunterliegenden“ in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit gestellt. So ist das Fremde nähergerückt und vertrauter geworden, und was sich am Rand befunden hat, ist nun ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit gerückt. Es handelt sich dabei um zwei Prozesse, was starke politische Nachklänge hat.

Dieses Werk ist ein ca. 21minütiges einsätziges Stück, aber die verschiedenen Abschnitte des Stücks tragen eigene Titel: music I / underneath / unmoveable I / horizon I / music II / horizon II

Die Solisten sind keine Solisten im üblichen Sinn. Es ist, als befänden sie sich im äußersten Abseits: Wenn wir dem Orchesterapparat zuhören, das dann im Fokus steht, und wir auf seine sehr seltsamen und schwer zu bestimmenden Merkmale schauen, dann gibt es noch etwas weiter Entferntes, das sich am Rand dessen befindet, was wir noch hören können, und das ist das Material der Solisten, das seltsamerweise einige „musikalische“ Charakteristika aufweist. Doch in horizon I, in dem es nur eine Tonhöhe gibt, ist ein großes Feld weit offen, wie ein Platz, der so riesig und leer ist, dass man meilenweit sehen kann (vielleicht wie ein großer flacher Strand, auf dem noch keine Leute und Gefühle anzutreffen sind oder keine mehr?). Manchmal ist das, was sich ganz am Rand unserer Aufmerksamkeit verbirgt, genau das, was letztlich die stärkste Wirkung auf die Form kommender Dinge hat. Chaya Czernowin

Orchesterbesetzung

4 · 4 · 4 · 4 (4. auch Kfg.) - 4 · 3 · 3 (3. auch Basspos.) · 1 - P. S. (I: P. · Röhrengl. · Gong · 2 hg. Beck. [h./t.] · 3 Rototoms [18’’, 16’’, 14’’] · gr. Tr. · 2 Rain Sticks; II: P. · Almgl. · Gong · hg. Beck. [h.] · 2 kl. Tr. [h./t.] · gr. Tr. · 2 Rain Sticks) (2 Spieler) (2 Spieler) - Str. -
Concertino: Vl. · Va. · Vc. · Klar. · Klav. · S. (P. · Crot. · Vibr. · Marimba · Gong · hg. Beck. [t./m.] · kl. Tr. [t.] · Guiro · großer Stein in einem Plastikeimer)

Weitere Informationen

Titel:
At the fringe of our gaze
for orchestra and concertino group
Ausgabe:
Aufführungsmaterial
Verlag/Label:
Schott Music
Kompositionsjahr:
2012 - 2013
Spieldauer:
21 ′
Uraufführung:
18. August 2013 · Luzern (CH)
KKL
Lucerne Festival 2013
Musikalische Leitung: Daniel Barenboim · West-Eastern Divan Orchestra

Auftragswerk:
Commissioned by the West Eastern Divan Orchestra (WEDO) and the Lucerne Festival

Technische Details

Bestellnummer:
LS 5568-01

Aufführungen

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  • At the fringe of our gaze
    Musikalische Leitung: Johannes Harneit
    Orchester: RCM Symphony Orchestra
    16. April 2016 | London (Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland) , Royal College of Music, Amaryllis Fleming Concert Hall — nationale Erstaufführung
  • At the fringe of our gaze
    Salzburger Festspiele 2013
    Musikalische Leitung: Daniel Barenboim
    Orchester: West-Eastern Divan Orchestra
    24. August 2013 | Salzburg (Österreich) , Großes Festspielhaus — nationale Erstaufführung
  • At the fringe of our gaze
    Musikfest Stuttgart 2013
    Musikalische Leitung: Daniel Barenboim
    Orchester: West-Eastern Divan Orchestra
    22. August 2013 | Stuttgart (Deutschland) , Liederhalle — nationale Erstaufführung
  • At the fringe of our gaze
    Lucerne Festival 2013
    Musikalische Leitung: Daniel Barenboim
    Orchester: West-Eastern Divan Orchestra
    18. August 2013 | Luzern (Schweiz) , KKL — Uraufführung
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