Verreries de Venise

Das 15-minütige Ballett entstand 1938 auf ein Libretto von Mme. Fauchier-Magnan und wurde 1939 in der Choreographie von Serge Peretti und Marie-Louise Didion in Paris uraufgeführt. Es führt den Zuschauer in die nächtliche Werkstatt eines Glasbläsers in Venedig.

Dort erwachen vier Glasfiguren zum Leben: Es sind Pierrot, Colombine und zwei Neger-Figurinen. Kaum werden sie sich ihrer Lebendigkeit bewusst, da zeichnen sich schon erste Schwierigkeiten ab: Pierrot verliebt sich Hals über Kopf in Colombine und will sie mit kleinen Geschenken gewinnen. Sie aber mag von ihm zunächst nichts wissen, denn die beiden Neger-Figurinen scheinen ihr verlockender zu sein. Dann aber gibt sie dem Werben Pierrots nach und stößt die beiden Konkurrenten von ihrem Regal. Bei den ersten Sonnenstrahlen erstarren alle wieder zu Glas. Als der Glasbläser in seine Werkstatt zurückkehrt, gibt er der Katze die Schuld am Zerbrechen der Figuren. Verreries de Venise bezaubert durch den Farbenreichtum der Musik, die auf knappstem Raum die emotionalen Höhen und Tiefen der agierenden Figuren plastisch ausmalt.