Klavierquintette
Produktdetails
Beschreibung
In seiner ersten Veröffentlichungsserie überhaupt widmete sich eda records seit den 1990er Jahren in insgesamt sechs Einspielungen der Gattung des Klavierquintetts, etliche der Produktionen waren Weltersteinspielungen. Das finnisch-deutsche PIHITPUDAS KVINTETTI (Pihtipudas Piano Quintet), künstlerischer Partner von eda records bei diesem Projekt, ist bis heute das einzige professionelle Kammerensemble, das ausschließlich in dieser Besetzung arbeitet; es feierte im Jahr 2013 sein fünfundzwanzigjähriges Bestehen. Seither hat sich die renommierte Formation keineswegs nur mit den Kernwerken des Repertoires beschäftigt, sondern vielmehr zahlreiche unbekannte und vergessene Werke aufgefunden und wiedererweckt und das Spezialgenre des Klavierquintetts durch seine Entdeckungen und Einspielungen in besonderer Weise gepflegt.
In der ersten Veröffentlichung, die gleichzeitig die Geburtsstunde des Labels eda records darstellte, beschäftigte sich das Ensemble mit zwei romantischen Werken, die nach ihrer Entstehung so gut wie unbekannt geblieben waren. Max Bruchs Klavierquintett g-Moll war erst wenige Jahre vor der Einspielung veröffentlicht worden, fast genau 100 Jahre nach seiner Entstehung. Bruch war kein großer Freund der Kammermusik; den Auftrag eines Vorstandmitgliedes der Liverpooler Philharmonischen Gesellschaft, deren Direktor Bruch gerade geworden war, mochte er dennoch nicht ausschlagen, erhoffte er sich doch nach vielversprechenden Anfängen in England eine weitere Verbreitung seiner Werke im anglo-amerikanischen Raum. Neun Jahre benötigte Bruch für die Fertigstellung des Werkes, das zu seinen Lebzeiten nicht einmal gedruckt worden ist. Erst 1988 erschien die posthume Erstveröffentlichung dieser zu Unrecht vergessenen Preziose der Quintettliteratur.
Alexander Borodins frühes Klavierquintett c-Moll gehört in die frühe Phase seiner Beschäftigung mit dem Komponieren. Er schrieb es 28-jährig auf einer Reise nach Italien, angestiftet von der jungen Pianistin Katarina Protopowa, mit der er sich später verheiratete. Auf dieser Reise – es war das Jahr 1862 – erreichte Borodin auch der Ruf nach St. Petersburg, aber nicht etwa als Komponist, sondern als Chemiker. Im gleichen Jahr traf er mit Balakirew zusammen, der ihm Unterricht erteilen sollte, um seine schon früh entwickelten musikalischen Neigungen zu kanalisieren. Die Frische dieses unverkrampften Quintetts in seiner Mischung aus liedhaften „russischen“ Elementen und geradezu lokaltypischer Elegik nimmt den Hörer unmittelbar für sich ein.
Zwischen diesen beiden romantischen Mittelgewichten steht – als Hommage des Ensembles an seine Hauptwirkungsstätte in Finnland – das Quintett von Pehr Henrik Nordgren, eine faszinierende Melange aus nordisch-finnischen und fernöstlichen Klängen und Traditionen. Nordgren lebte lange Jahre in Japan und bezog in seine Werke die im weitesten Sinn „volkstümlichen“ Musiktraditionen seiner beiden Lebensmittelpunkte ein.
Inhalt
Pehr Henrik Nordgren: Piano Quintet op. 44 (1978)
Alexander Borodin: Piano Quintet in C minor (1862)