Játékok – Games
Produktdetails
Beschreibung
Die vorliegende CD umfasst György Kurtágs Gesamtwerk für Klavier zu vier Händen und für zwei Klaviere aus den acht veröffentlichten Bänden von "Játékok" [Spiele]. Diese Sammlung hat im künstlerischen Leben des Komponisten vielerlei Bedeutung. Er begann sie 1973 als pädagogische Reihe. Damals widmete sich Kurtág in gleichem Maße dem Komponieren und dem Unterrichten – sowohl von Klavier- als auch Kammermusik – an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest.
Grundsätzlich kann „Játékok“ als eine Fortsetzung von Béla Bartóks „Mikrokosmos“ angesehen werden, sowohl wegen seines Genres als auch wegen des väterlichen Einflusses, den Bartók aus der Ferne auf die damalige Generation ungarischer Komponisten ausgeübt hat. Doch der Schwerpunkt von Kurtágs eigener Klavierreihe unterscheidet sich von dem des „Mikrokosmos“.
„Játékok“ ist weder ein Einführungskurs noch ein fortlaufender Kurs zum Erwerb von Klaviertechniken; vielmehr bringt er Spielern bei, darauf zu vertrauen, was Schönberg die „Unfehlbarkeit der eigenen Phantasie“ genannt hat. In der Einleitung zur Sammlung stellt Kurtág eine Reihe rhythmischer Figuren (eine Kombination aus traditionellen Notenköpfen und Pausen mit verschiedenen Arten von Fermaten) in absteigender Reihenfolge vor. Das tatsächliche zeitliche Verhältnis der Figuren kann je nach Kontext variieren. Wenn der Interpret entscheiden muss, wie sich die Musik im Takt entfalten soll, muss er sorgfältig auf jeden Ton hören und dabei auf dessen Dynamik, Artikulation, Lage, relative Richtdauer und Position auf der Seite achten. Das Ergebnis ist ein geschärftes Bewusstsein für Klang sowie, durch den kreativen Prozess der Interpretationsfindung, für Zeit und Form. Kurtág führt außerdem Handteller, Fäuste und Unterarme als Mittel zur Erschließung der Tastatur ein.
In seinen Transkriptionen macht sich Kurtág zudem Musik von Machaut über Orlando di Lasso, Girolamo Frescobaldi, Heinrich Schütz und Henry Purcell bis J. S. Bach zu eigen. Diese Bearbeitungen haben ebenso viel Gewicht wie Kurtágs Originalkompositionen; sie halten Zwiesprache mit jenen. In seinen Bearbeitungen macht er sich die besondere Transparenz des Klaviers zunutze – der Farbreichtum, den ein Orchester bietet, lässt uns bisweilen die unvergleichliche monochromatische Schönheit dieses Instruments vergessen.
Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk
Inhalt
Játékok, III (1979)
Játékok, IV (1979)
Játékok, VIII (2010)
Suite für Klavier zu vier Händen (1956)
Ausgewählte Transkriptionen von Machaut bis J. S. Bach für Klavier vierhändig und für zwei Klaviere (1991, 2010)