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WERK DER WOCHE - JÖRG WIDMANN: DAS GESICHT IM SPIEGEL

Jörg Widmann: Das Gesicht im Spiegel. Zu sehen sind zwei aus dem Boden heraus formende menschliche Gestalten, die noch nicht die volle Menschliche Form angenommen haben

Zwischen Romanze und Albtraum schwingt Das Gesicht im Spiegel wie ein Pendel. Der Opernerstling von Jörg Widmann wird am 12. September in Wien das erste Mal auf einer österreichischen Bühne gezeigt. Das Stück wird vom venezolanischen Regisseur Carlos Wagner inszeniert, die musikalische Leitung übernimmt Walter Kobéra und es ist Ausstattung von Christof Cremer zu sehen.

 

DIE WAHRHEIT HINTER DEM GESICHT

JÖRG WIDMANN: DAS GESICHT IM SPIEGEL

Das erfolgreiche Unternehmer-Ehepaar Patrizia und Bruno will mit seiner Biotech-Firma auf dem Aktienmarkt durchstarten: Der Ingenieur Milton erschafft einen lebendigen Klon von Patrizia, die in jeder Hinsicht perfekte Justine. Gegen alle Erwartungen ist sie in der Lage physischen Schmerz, sowie psychische Vorgänge zu fühlen. Damit Justine jedoch nicht versteht, dass sie nur eine Kopie Patrizias ist, darf sie unter keinen Umständen in einen Spiegel blicken. Die beiden Männer Bruno und Milton verlieben sich in die Kreatur und die Katastrophe nimmt ihren Lauf…

Der Wunsch nach einem künstlichen Wesen ist nicht nur ein alter Menschheitstraum, sondern auch ein alter Theatertraum. In seinem Libretto greift Schimmelpfennig bewusst auf Archetypen zurück. Aber heute verhält es sich mit diesen entschieden anders: Wir stehen vielleicht technisch kurz davor, ein künstliches Wesen verwirklichen zu können. Diese wahnsinnige Situation hat es bei den Griechen oder bei E.T.A. Hoffmann noch nicht gegeben. Jörg Widmann

In Das Gesicht im Spiegel bläst Roland Schimmelpfennig ein Liebesdreieckdrama nach hoffmannschem Vorbild mit Kapitalismus und technischen Fortschritt auf, bis es zerbirst. Widmann reizt mit dem Kammerorchester vielfältige Klangfarben aus. Von Techno bis zu einem Kinderchor, der das Alphabet mit technischen Fachbegriffen lernt, lassen sich einige Überraschungen finden.

Dieses musikalische Horrortheater wird in der neuen Oper Wien neben der Premiere noch am 15., 17. und 18. September gespielt. 

 

INFO-BOX:

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NEUE OPER WIEN

 

Illustration: Adobe Stock / Photobank

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