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Warm-Up für Musiker:innen: 3 Gründe warum es so wichtig ist

Frau macht Warm-Up

Ein effektives Warm-Up gehört für Musikerinnen und Musiker genauso dazu wie das Stimmen des Instruments. Es bereitet nicht nur den Körper, sondern auch den Geist auf das Musizieren vor – und kann langfristig den Unterschied zwischen einer guten und einer großartigen Performance ausmachen. Doch warum genau lohnt sich ein regelmäßiges Warm-Up?

 

Eine gute Performance startet mit dem Warm-Up

1. Vorbeugung von Verletzungen

Musizieren kann eine körperliche Höchstleistung sein. Ein gezieltes Warm-Up hilft dabei, diese Strukturen auf die Belastung vorzubereiten.
Durch sanfte Dehnübungen und Lockerung der Hände, Arme und Schultern wird die Durchblutung angeregt, was Verletzungen wie Sehnenscheidenentzündungen oder Muskelverspannungen effektiv vorbeugen kann. Für Sänger:innen sorgt ein Stimm-Warm-Up zudem dafür, dass die Stimmbänder geschmeidig und belastbar bleiben.

 

2. Verbesserung von Technik und Präzision

Ein Warm-Up ist nicht nur für den Körper, sondern auch für die Feinmotorik essenziell. Besonders bei schnellen oder technisch anspruchsvollen Stücken profitieren Musiker:innen von der verbesserten Beweglichkeit und Kontrolle, die durch das Aufwärmen erreicht wird.
Fingerübungen auf dem Klavier, Tonleitern auf der Geige oder Lippenübungen für Blechbläser schärfen die Präzision und lassen Sie flüssiger und sicherer spielen. Bereits nach wenigen Minuten fühlen sich die Bewegungen natürlicher an, und Ihre Technik wird spürbar stabiler.

 

3. Mentale Vorbereitung und Fokus

Musik ist eine Kunstform, die sowohl körperliche als auch geistige Konzentration erfordert. Ein gutes Warm-Up bietet die Gelegenheit, den Kopf freizumachen und sich voll und ganz auf das bevorstehende Spiel zu konzentrieren.
Kurze Atemübungen, langsames Einspielen oder das Durchgehen eines vertrauten Stücks helfen dabei, Stress abzubauen und die innere Ruhe zu finden. So treten Sie entspannter und selbstbewusster an Ihr Instrument heran – sei es für die Probe, den Unterricht oder die Bühne.

 

Tipp für die Praxis:

Probieren Sie einfache Warm-Up-Routinen aus, die speziell auf Ihr Instrument zugeschnitten sind. Für die Anleitung und Durchführung der Warm-ups haben sich im Instrumentalunterricht folgende Tipps und Tricks bewährt:

  • Augen schließen erhöht die Intensität der Wahrnehmung, selbstverständlich nur, wenn geschlossene Augen als angenehm empfunden werden und nicht etwa Unsicherheit oder Schwindel auslösen 
  • Übungen im Dreier-Metrum lassen sich besser erfassen, wenn man sie zweitaktig anbietet
  • Leise klatschen ist ganz einfach, wenn mit dem Handrücken der einen Hand in die Handfläche der anderen geklatscht wird

 

Warm-Up zur Selbstwahrnehmung & Entspannung

Mit wandernder Aufmerksamkeit wird die Körperhaltung im Stehen wahrgenommen, überprüft und verbessert. Die Übung kann die Basis bilden für alle Aktionen, die im Stehen ausgeführt werden. Die bewusste Körperwahrnehmung gilt es später am Instrument zu bewahren, denn jede unnötige Anspannung kann sich unmittelbar auf den Klang auswirken.

  • Schüttle deine Beine und Füße (barfuß oder in Socken) nacheinander aus und suche dann einen stabilen Stand, indem du die Füße hüftbreit und parallel nach vorne gerichtet aufstellst. Die Knie sind locker.
  • Verlagere dein Gewicht auf ein Bein und krabble mit den Zehen des unbelasteten Fußes wie eine Raupe mehrere Male einige Zentimeter auf dem Boden nach vorne und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Achte darauf, dass sich dabei alle Zehengelenke mitbewegen. Anschließend Seitenwechsel.
  • Bleib im stabilen Stand und mach dir den Bodenkontakt der Fußsohlen bewusst: Beim gesunden Fuß befinden sich die drei Druckpunkte unter Ferse, Fußaußenkante und Großzehenballen. Das dadurch entstehende Fußgewölbe befindet sich zwischen Großzehenballen und Fußaußenkante sowie zwischen Fußballen und Ferse. Gib über diese Punkte bewusst das Körpergewicht an den Boden ab. Stell dir vor, dass deine Füße tief im Boden verwurzelt sind. Oder: Der Boden trägt dein gesamtes Gewicht und hält deinen Körper aufrecht.
  • Nimm im tief verwurzelten Stand nach und nach den ganzen Körper wahr: Die Knie sollten gestreckt sein, aber nicht durchgedrückt. Das Becken befindet sich als Schwerpunkt des Körpers über den Füßen, der Beckenboden sollte entspannt sein. Die Brust ist weit, aber nicht vorgestreckt. Die Arme hängen seitlich am Körper, die Schultern sind entspannt. Der Schultergürtel ruht auf dem Brustkorb, der Kopf balanciert auf der Wirbelsäule. Stell dir vor, dass am Hinterkopf ein unsichtbarer Faden Richtung Himmel zieht. Der Nacken ist weit, das Kinn strebt Richtung Brustkorb. Der Atem fließt.
  • Denke in dieser Haltung über folgende Fragen nach: Ist diese Art zu stehen für dich anstrengend? Gibt es Anspannungen? Lassen sich diese durch kleine Änderungen lösen?
  • Lass deinen Körper zum Abschluss sacht nach vorne und hinten sowie nach rechts und links pendeln. Behalte den sicheren Bodenkontakt mit den Füßen bei. Vielleicht gelingt auch ein leichtes Körperkreisen rechts herum und dann nach links

 


 

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Barbara Busch | Barbara Metzger

Aufmerksamkeit herstellen und die Körperwahrnehmung intensivieren. Stimme und Körper aktivieren. Rhythmusgefühl stärken und Kreativität fördern. Spielbereitschaft herstellen und sich auf das gemeinsame Musizieren einstimmen: Warm-ups sind eine Bereicherung für den Ins­trumentalunterricht! Unabhängig vom Instrument eignen sich diese im Unterrichtsalltag umfassend erprobten Warm-ups sowohl für den Einzel- und Gruppenunterricht als auch für das Ensemblemusizieren – mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

 

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