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Werk der Woche – Ludger Vollmer: Konzert für Violine, tiefe Streicher, Bläser und Schlagzeug

Musik als Lockdownbewältigung: Ludger Vollmer legt im Konzert für Violine, tiefe Streicher, Bläser und Schlagzeug seine Gefühle zu erdrückender Einsamkeit dar. Das Werk ist für den Geiger Gernot Süßmuth geschrieben. Dieser bringt es zusammen mit der Staatskapelle Weimar unter dem Dirigat von Dominik Beykirch am 13. November in der Weimarhalle zur Uraufführung.

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WERK DER WOCHE – TORU TAKEMITSU: NOSTALGHIA

Toru Takemitsu: Nostalghia Zu sehen ist eine abstrakte Darstellung eines mit Nebel bedeckten Sees mit Wasserfarben.

Wasser und Nebel: In Nostalghia verbindet Toru Takemitsu das Sujet des Heimatverlustes mit Bildern von Natur. Das Violinkonzert wird am 08. September 2022 zum ersten Mal in der Slowakei aufgeführt. Unter der musikalischen Leitung von Daniel Raiskin und zusammen mit dem Geiger Daishin Kashimoto ist die Slovenská filharmónia an ihrer Heimspielstätte in Bratislava zu hören. Dieses Konzert findet in Zusammenarbeit mit der japanischen Botschaft statt.

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Uraufführung eines Henze-Violinkonzerts im Livestream

Am 4. Februar 2021 gelangt die Konzertmusik für Violine und kleines Kammerorchester von Hans Werner Henze zur Uraufführung. Nachdem 2020 mehrere Konzerte abgesagt werden mussten, in dem das Stück hätte gespielt werden sollen, ist es nun in der Sendereihe "Horizonte" des Bayerischen Rundfunks zu hören. Unter der Leitung von Peter Tilling hat das Münchner Ensemble risonanze erranti das Werk im Studio eingespielt. Die Ur-Sendung um 22:05 Uhr am 04.02. gilt als Uraufführung.

Mit der Konzertmusik veröffentlicht Schott das bislang früheste Werk von Hans Werner Henze. Er schrieb es im Alter von 17 Jahren, noch bevor er sich mit Ende des Zweiten Weltkriegs sehr intensiv dem Komponieren widmen konnte und kurz darauf in den Verlag aufgenommen wurde.

Das Werk ist erkennbar von Paul Hindemith inspiriert. In der ausgesprochen kammermusikalischen Faktur übernehmen immer wieder Instrumente aus dem Ensemble – etwa Flöte, Trompete und die erste Violine I – solistische Passagen oder begleiten die Solovioline nur zu zweit oder zu dritt. Im Finale entspinnt sich aber zusehends ein "echtes" virtuoses Violinkonzert en miniature.

Porträt Hans Werner Henze: © Schott Music / Hans Kenner, 1955

Werk der Woche – Christian Jost: Concerto noir redux

Das Konzerthaus Berlin feiert in diesem Jahr sein 200-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass hat Christian Jost ein neues Violinkonzert geschrieben. Beim Musikfest Berlin wird das Concerto noir redux nun uraufgeführt. Solist am 6. September ist Christian Tetzlaff. Das Konzerthausorchester Berlin begleitet ihn unter der Leitung von Christoph Eschenbach.

Ursprünglich sollte Josts zweites Violinkonzert den gleichen Titel tragen wie seine Oper “Reise der Hoffnung - Voyage vers l'espoir”. Nachdem die Proben zu ihrer Uraufführung in Genf im März abgebrochen werden mussten, orientierte sich Jost bei der Komposition um. Nun sollte das Konzert der neuen Situation, dem Shutdown und der Corona-Krise Rechnung tragen.

Christian Jost – Concerto noir redux: Violinkonzert aus dem Shutdown


Nicht nur der Grundcharakter wurde ein anderer, auch die Orchesterbesetzung musste verkleinert werden. So gibt es nun ein Concerto noir und die reduzierte Fassung Concerto noir redux

Normalerweise komponiere ich mit einer klaren Vorstellung der Form und des Klanges, also des kompletten strukturellen Verlaufs der Komposition. Nicht so bei diesem Werk. Die Idee des unmittelbaren Anfangs, dass sich aus dem Unisono der ersten Violinen mit der Solostimme, diese herauslöst, war meine einzige Vorgabe. Von dort ausgehend sollte das Werk quasi übernehmen und die Komposition leiten. So entstand eine einsätzige organische Struktur, die von drängenden rhythmischen Zellen geprägt und mit nur einer Tempoangabe versehen ist: Viertel 76 espressivo. Die Komposition vollendete ich quasi mit dem Ende des Shutdowns und da diese in Farbe und Ton eher ein dunkel gefärbtes Werk entstehen ließ, schien mir der Titel “Concerto noir“ perfekt.  Christian Jost

Illustration: Adobe Stock / lakkot, Joe Quiao

Werk der Woche – Henri Dutilleux: L'arbre des songes

L’arbre des songes, der Baum der Träume – was für ein passender Abschluss für ein Konzert, das mit Rêverie et Caprice von Hector Berlioz beginnt. Mit einem buchstäblich traumhaften Programm schlägt das Orchestre national de Lyon am 21. August in La Côte-Saint-André einen Bogen von Berlioz über Ravel und Debussy bis zu Dutilleux. Kristiina Poska dirigiert und an der Violine bildet Renaud Capuçon den Konterpart zum Orchester.

Den Solisten verbindet einiges mit dem Widmungsträger von L’arbre des songes, Isaac Stern: Capuçon war nicht nur dessen Schüler, sondern spielt seit 2005 auch die Guarneri ‘del Gesù’-Geige ‘Panette’, die zuvor 50 Jahre in Sterns Händen war. L’arbre des songes entstand im Auftrag von Radio France für Isaac Stern und gehört wohl zu den meistgespielten zeitgenössischen Violinkonzerten.


 L'arbre des songes - Klangbaum frei von Konventionen


An die Stelle konventioneller Mehrsätzigkeit treten Orchesterzwischenspiele, damit die „Bezauberung“ durch das Werk sich nicht in den Pausen zwischen den Sätzen verflüchtigt. Das dritte Zwischenspiel ist in zweierlei Hinsicht besonders: Es erinnert an das Stimmen der Instrumente vor dem Konzert. Und es ist das einzige Mal, das Dutilleux aleatorisch komponiert hat. Zufällig treten nach und nach mehr Instrumente zum Duett von Klarinette und Oboe hinzu, ausgehend von frei notierten Klangfolgen.

Neben der Losgelöstheit von einem vorgeformten Rahmen beschreibt der Komponist selbst auch seine Vorliebe für Klang als charakteristisch für seine Hauptwerke. In L’arbre des songes ist dies einerseits der Dialog zwischen Solovioline und Orchester, andererseits zwischen Solovioline und Oboe d’amore, die bisweilen als Spiegelbild der Solovioline oder quasi als Stellvertreter des Orchesters fungiert. Außerdem ist der metallische Klang von Glockenspiel, Vibraphon, Harfe, Celesta, Klavier und Crotales über das ganze Stück hinweg ein strukturierendes Element: Er variiert motivisches Material aus der Solostimme und ist am Ende einzelner Formteile Gegenpol zu melodischem Netz von Streichern und Holzbläsern.
Das Werk entfaltet sich wie ein Baum, dessen Äste sich stets verzweigen und erneuern. Diese Symbolik zusammen mit der Vorstellung von einer periodischen Wiederkehr haben mich bewogen, dem Werk seinen eigentlichen Titel „L’arbre des songes“ (Der Baum der Träume) zu geben. – Henri Dutilleux

Das Konzert beim Festival Berlioz in La Côte-Saint-André wird von Radio France ausgestrahlt und auch auf www.francemusique.fr gestreamt.

 

Werk der Woche - Peter Eötvös: Alhambra

Die mittelalterliche Burganlage Alhambra thront, malerisch gelegen, auf einem Berg über der südspanischen Stadt Granada. Für sein 3. Violinkonzert Alhambra ließ sich der Komponist Peter Eötvös von der Festung inspirieren. Am 12. Juli 2019 findet nun die Uraufführung des Werkes statt. Im prächtigen Palast Karls des V. im Zentrum der Alhambra übernimmt Isabelle Faust den Solopart, mit ihr spielt das Mahler Chamber Orchestra unter der Leitung von Pablo Heras-Casado.


In der Festung Alhambra zeigt sich mustergültig die Verschränkung von spanischer und arabischer Kultur, die dank Komponisten wie Manuel de Falla, Claude Debussy, Maurice Ravel und vielen anderen Eingang in die westliche Kunstmusik gefunden hat. Die zahlreichen Brunnen, die sich in der Burganlage finden, die umgebenden Berge, der unglaubliche andalusische Sonnenuntergang – all das wurde Teil meines Stückes. - Peter Eötvös

Die Alhambra ist ganz konkret im Violinkonzert zu finden: Eötvös lässt das Wort „Alhambra“ als musikalisches Kryptogramm zum Hauptmotiv des Stückes werden. Dazu greift er sowohl auf die Notenbezeichnungen in Buchstaben als auch auf die spanischen Bezeichnungen zurück, die auf der Solmisation beruhen. So entsteht ein Motiv, das von den Intervallen Quinte und Tritonus geprägt ist. Gleichzeitig hat auch der Ton g, als Symbol für die Stadt Granada, einen zentralen Platz im Stück.

In dem einsätzigen Konzert reiht Eötvös die verschiedenen Formteile im Stile eines Rondos aneinander. Dabei weisen die Abschnitte ganz unterschiedliche Stimmungen auf, sind mal gestisch und aufregend, mal lyrisch und geheimnisvoll.

Peter Eötvös: Alhambra – Violinkonzert als Entdeckungsreise durch die spanische Festung


Der Solovioline weist der Komponist nicht nur einstimmige Linien zu, sondern auch zahlreiche Doppelgriffe und Akkorde, die oft zart und fragil wirken. Außerdem prägen erweiterte Spieltechniken wie ein lautloses Spiel mit dem Bogen knapp über den Saiten die Ausgestaltung der Solostimme.

Aus der Besetzung des Orchesters sticht eine Mandoline hervor, die in Skortadur gestimmt ist und die Solovioline oft begleitet. In dieser Instrumentenkombination spiegelt sich die Geschichte der Burg wider, die sowohl von maurischen als auch von europäischen Einflüssen geprägt. In Verbindung mit den klanglichen Möglichkeiten eines groß besetzten Orchesters lässt Eötvös die Geschichte der Festung auf vielfältige Weise erklingen.

Nach der Uraufführung wird das Violinkonzert Alhambra in diesem Jahr noch weitere Male aufgeführt: am 24. Juli 2019 in der Londoner Royal Albert Hall und am 7. und 8. September 2019 in der Philharmonie Berlin, jeweils unter der Leitung des Komponisten und mit Isabelle Faust als Solistin.

 

 

Werk der Woche – Fazil Say: Violinkonzert

Am 16. Februar 2018 wird Fazil Says Violinkonzert im Ballet Theatre in Astana als in choreographierter Form präsentiert. Es ist Teil des Ballett-Abends Salome mit dem Astana Ballet und wird vom Symphony Orchestra of Astana Opera unter der Leitung von Arman Urazgaliyev als kasachische Erstaufführung aufgeführt.

Das Violinkonzert  mit dem Untertitel „1001 Nacht im Harem" entstand 2007 als Auftragswerk für das Luzerner Sinfonierochester und seinen Chefdirigenten John Axelrod. Say komponierte es für die Geigerin Patricia Kopatchinskaja, die es 2008 in Luzern zur Uraufführung brachte. Bereits 2016 war das Violinkonzert erstmals in einer Ballett-Produktion zu erleben. In der Produktion Scheherazade zeigte es das Mainfranken Theater Würzburg gemeinsam mit Nikolaj Rimskij-Korsakows gleichnamiger sinfonischer Suite.

Fazil Say: Violinkonzert „1001 Nacht im Harem“ – orientalische Musik als Tanzvorlage


Durch die Anlehnung an die türkisch-orientalische Musiktradition und die anatolischen Einflüsse eignet sich Says Musik besonders gut für Vertanzungen. So eröffnen die stark akzentuierte Tanzrhythmik und die ungeraden Taktarten der orientalischen Tanzstile, sowie die Begleitung mit türkischem Schlagzeug  viele Möglichkeiten für Choreographien. Say selbst bezeichnet den zweiten Satz des Violinkonzerts als „Party-Nacht mit unterschiedlichsten Arten von Tanzmusik“. Als Vorlage diente dem Werk die bekannten "Märchen aus 1001 Nacht", an deren Stimmung und Struktur sich Say orientierte. Denn genauso, wie die Geschichten von der Figur Scheherazade erzählt werden, nimmt die Sologeige eine erzählende Position ein.
„Der orientalischen Klangwelt entsprechend ist die Orchesterbesetzung mit mehreren türkischen Schlaginstrumenten bestückt. Doch es ist die Solovioline, welche die Geschichten erzählt und solcherart durch das ganze Werk führt. Der Geigenpart ist durchaus virtuos, und er verbindet die vier Sätze zu einer stimmungsintensiven Einheit, indem die Sologeige jeweils zwischen den einzelnen Sätzen zu Solokadenzen ausholt, zuweilen von einem der Schlaginstrumente begleitet.“ - Fazil Say

Mehr Instrumentalwerke, die ursprünglich nicht als Ballettmusik komponiert wurden, sich aber besonders als Grundlage für szenische Vertanzungen eignen, finden Sie in unserem Ballettkatalog. Dieser ist durch den untenstehenden Link als Download erhältlich.

Werk der Woche - Heinz Holliger: Konzert "Hommage à Louis Soutter"

Am 5. November 2016 wird Heinz Holligers Violinkonzert "Hommage à Louis Soutter" zum ersten Mal in Portugal aufgeführt. Unter der Leitung des Komponisten spielt das Sinfonieorchester des "Porto Casa da Música". Den Solopart übernimmt Thomas Zehetmair, der das ihm gewidmete Werk seit der Uraufführung 1995 regelmäßig spielt.



Das Konzert ist wie andere konzertante Werke Holligers (Siebengesang, Turm-Musik) von einer Künstlerbiographie inspiriert. Musikalisch zeichnet Holliger das Leben des Malers Louis Soutter nach, von dessen erstem Bild aus dem Jahre 1904 bis zu seinem Tod 1942. Soutters Leben und Kunst waren geprägt von einer psychischen Erkrankung und einem obsessiven Schaffensdrang. Die letzten 20 Jahre verbrachte er in einem Pflegeheim, wo er die meisten seiner Bilder produzierte. Zum Schluss malte er mit den Fingern, teilweise mit dem ganzen Körper. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der "Art Brut".

Holligers „Hommage à Louis Soutter“ – ‘Male wahr. Wahrheit ist schrecklich.‘ (Hermann Hesse)


Die vier Sätze des Konzerts (I Deuil - II Obsession - III Ombres - IV Epilog) sind ohne Pause miteinander verbunden. Der erste Satz Deuil (Trauer) beinhaltet Zitate aus der dritten Sonate von Eugène Ysaÿe, der Soutter, in jungen Jahren selbst ein begnadeter Geiger,  jahrelang Unterricht gab. Soutter spielte im "Orchestre de la Suisse Romande", dessen 75. Geburtstag Anlass für Holligers Komposition war. Das im elegischen ersten Satz angelegte Potential des Wahnsinns wird zur Realität. Der Hörer durchlebt diese Entwicklung in der mitreißenden Rhythmik von Obsession. Der anschließende Satz Ombres (Schatten) zeigt den Zustand, komplett aus dem gewohnten Leben entrissen zu sein. Der spukhafte und kontrastreiche Satz steigert sich, bis die Musik am Ende komplett in sich zusammenfällt.

Der letzte Satz Epilog wurde später hinzugefügt und zum ersten Mal 2002 in Heidelberg aufgeführt. Holliger greift die resignative Atmosphäre von Soutters Bild "Vor dem Massaker" auf. Es ist Musik der Agonie. Die Violine verschmilzt mit gequälten Akkorden, die mit düsteren Klangfarben des Orchesters gezeichnet sind. Wie die schattenhaften und gekrümmten Figuren Soutters hinterlassen sie unmittelbar einen zutiefst beklemmenden Eindruck.
Für mich ist das Anderssein etwas, das zum Leben gehört. Ich suche nicht nach dem Krankhaften in einem Menschen. Ich suche nach Menschen, die keine Grenzen in ihrer Fantasie haben, die hinübergehen können, ob das in die Welt des Wahnsinns ist oder in ein Jenseits, beides ist miteinander verwandt. Solche Leute haben einfach feinere Antennen als andere, sie haben direkteren Zugang zu ihrem Unterbewusstsein. – Heinz Holliger

Das Casa da Música in Porto setzt sich in dieser Woche intensiv mit dem Schweizer Komponisten auseinander. Am 1. November wird dort Holligers Scardanelli-Zyklus gespielt, in dem er Texte aus Friedrich Hölderlins ebenfalls von mentaler Instabilität geprägtem Spätwerk vertont. Am Nachmittag des 5. November werden einige seiner Kompositionen für Soloinstrumente im ganzen Konzerthaus verteilt zu hören sein, um auf die Aufführung am Abend vorzubereiten. Neben dem Violinkonzert stehen Werke von Claude Debussy und Henri Dutilleux auf dem Programm.