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Werk der Woche - Rodion Shchedrin: Lolita

Ab dem 3. Oktober 2019 ist am Prager Ständetheater (Stavovské divadlo) die erste tschechische Produktion von Rodion Shchedrins Oper Lolita zu sehen. Die musikalische Leitung übernimmt dabei Sergey Neller, Regie führte die bekannte slowakische Regisseurin und Performancekünstlerin Sláva Daubnerová, deren Markenzeichen es ist, Opern visuell provokativ zu inszenieren. Gesungen wird auf Russisch; es wird tschechische und englische Übertitel geben.

Lolita ist das bekannteste Werk des russischen Schriftstellers Vladimir Nabokov und Shchedrins fünftes Bühnenwerk, das von der Literatur seines Heimatlandes inspiriert ist. Der Komponist verfasste das Libretto zu der Oper selbst. Eine große Qualität des Werks liegt darin, durch geschickte Dramaturgie und raffinierte Musik – unter anderem mit der Einbeziehung von russisch-orthodoxen Gesängen – die vielen Beziehungsebenen und Reaktionsmöglichkeiten zwischen Kindfrau und reifem Mann zu ergründen.

Rodion Shechdrin – Lolita: Von russischer Literatur inspirierte Oper


Der Literaturprofessor und Feingeist Humbert Humbert verfällt der gerade 12-jährigen vaterlosen Lolita. Er verführt das Mädchen und lebt mit ihm einige Zeit zusammen, nachdem er pro forma dessen Mutter geheiratet hat; diese kommt jedoch bald ums Leben. Nach dem Ende der zunehmend problematischen Beziehung trifft Humbert drei Jahre später erneut auf Lolita, die inzwischen mit einem anderen Mann verheiratet ist und ein Kind erwartet. Humberts Eifersucht wendet sich jedoch nicht gegen Lolita oder ihren Mann, sondern gegen den mephistophelischen Filmregisseur Quilty, der Lolita für Pornofilme missbraucht hat. Humbert nimmt blutige Rache an Quilty – und wird dafür zum Tod auf dem elektrischen Stuhl verurteilt.
Nur zu wiederholen, was andere schon geschaffen haben, wird für den Zuhörer langweilig. Man muss den Zuhörer im Griff behalten, ihm etwas Neues, Frisches bieten. Das ist eine sehr schwierige Aufgabe, sollte aber im Idealfall für den, der sich heute dem Komponieren widmet, das Ziel sein. Rodion Shchedrin

Nach der Premiere werden acht weitere Aufführungen bis zum 10. Januar 2020 folgen. Shchedrins Musik ist in nächster Zeit unter anderem in der Philharmonie Berlin und der Philharmonic Hall in Hradec Králové (jeweils Beethovens Heiligenstädter Testament) sowie im Kennedy Center Washington, DC (Two Tangos by Albéniz) zu hören.

Foto: Royal Opera Stockholm