Werk der Woche – Arnold Schönberg: A Survivor from Warsaw
- 08.08.2016
Alljährlich finden zwischen Juli und September die BBC Proms in London statt. Im Rahmen dieser Sommerkonzertreihe wird am 8. August Arnold Schönbergs A Survivor from Warsaw for narrator, men’s chorus and orchestra in der Royal Albert Hall aufgeführt. Esa Pekka Salonen dirigiert das Philharmonia Orchestra und den Philharmonia Voices Chor, Simon Russel Beale übernimmt die Rolle des Erzählers.
1933, im Jahr der nationalsozialistischen Machtübernahme, emigrierte Schönberg, der Sohn eines jüdischen Kaufmanns, über Paris in die USA und erhielt acht Jahre später die amerikanische Staatsbürgerschaft. Wie kein anderer Komponist seiner Zeit realisierte Schönberg mit seinen atonalen Werken und der von ihm geschaffenen Zwölftontechnik radikal den Umbruch zur Neuen Musik. Durch den Holocaust und die Nazi-Diktatur wurde die musikalische Darstellung menschlicher Leidenserfahrung in Schönbergs Kompositionen intensiviert – so auch in A Survivor from Warsaw von 1947.
Mit nur 99 Takten schafft es Schönberg, das Leiden und die Unterdrückung eines ganzen Volkes darzustellen. Die Erzählung, die der österreichische Komponist selbst verfasste, beschreibt den Terror des NS-Regimes anhand eines typischen Szenarios im Warschauer Ghetto. Im Vordergrund steht der enge Bezug der Musik zum Text bei der bildhaften Schilderung eines Appells. Schönberg schrieb den Text dreisprachig: Der Erzähler spricht englisch, zitiert die Kommandorufe des Feldwebels aber auf Deutsch. Für den Schlussteil des Männerchors greift Schönberg auf das jüdische Glaubensbekenntnis „Shema Yisroel“ in hebräischer Sprache zurück.
Neben Schönbergs A Survivor from Warsaw finden diese Woche auch andere Schott-Werke ihren Platz bei den BBC Proms: Im gleichen Konzert am 8. August ist auch Henri Dutilleux’s The Shadows of Time für Orchester mit 3 Kinderstimmen zu hören. Peter Maxwell Davies‘ Orchesterwerk Sir Charles his Pavan wird am 9. August unter der Leitung von Juanjo Mena vom BBC Philharmonic Orchestra gespielt und am 12. August feiert Huw Watkins‘ Cello Concerto seine Uraufführung mit dem BBC National Orchestra of Wales und Paul Watkins am Cello, dirigiert von Thomas Søndergård.
1933, im Jahr der nationalsozialistischen Machtübernahme, emigrierte Schönberg, der Sohn eines jüdischen Kaufmanns, über Paris in die USA und erhielt acht Jahre später die amerikanische Staatsbürgerschaft. Wie kein anderer Komponist seiner Zeit realisierte Schönberg mit seinen atonalen Werken und der von ihm geschaffenen Zwölftontechnik radikal den Umbruch zur Neuen Musik. Durch den Holocaust und die Nazi-Diktatur wurde die musikalische Darstellung menschlicher Leidenserfahrung in Schönbergs Kompositionen intensiviert – so auch in A Survivor from Warsaw von 1947.
Arnold Schönbergs A Survivor from Warsaw – Ein monumentales Werk der Zwölftontechnik
Mit nur 99 Takten schafft es Schönberg, das Leiden und die Unterdrückung eines ganzen Volkes darzustellen. Die Erzählung, die der österreichische Komponist selbst verfasste, beschreibt den Terror des NS-Regimes anhand eines typischen Szenarios im Warschauer Ghetto. Im Vordergrund steht der enge Bezug der Musik zum Text bei der bildhaften Schilderung eines Appells. Schönberg schrieb den Text dreisprachig: Der Erzähler spricht englisch, zitiert die Kommandorufe des Feldwebels aber auf Deutsch. Für den Schlussteil des Männerchors greift Schönberg auf das jüdische Glaubensbekenntnis „Shema Yisroel“ in hebräischer Sprache zurück.
Now, what the text of the Survivor means to me: it means at first a warning to all Jews, never to forget what has been done to us, never to forget that even people who did not do it themselves, agreed with them and many of them found it necessary to treat us this way. We should never forget this even such things have not been done in the manner in which I describe in the Survivor. This does not matter. The main thing is that I saw it in my imagination. – Arnold Schönberg
Neben Schönbergs A Survivor from Warsaw finden diese Woche auch andere Schott-Werke ihren Platz bei den BBC Proms: Im gleichen Konzert am 8. August ist auch Henri Dutilleux’s The Shadows of Time für Orchester mit 3 Kinderstimmen zu hören. Peter Maxwell Davies‘ Orchesterwerk Sir Charles his Pavan wird am 9. August unter der Leitung von Juanjo Mena vom BBC Philharmonic Orchestra gespielt und am 12. August feiert Huw Watkins‘ Cello Concerto seine Uraufführung mit dem BBC National Orchestra of Wales und Paul Watkins am Cello, dirigiert von Thomas Søndergård.