• Qualität seit über 250 Jahren
  • Über 350 Partnerhändler weltweit
  • Sicher einkaufen mit Trusted Shop

Tagged with 'Peter Iljitsch Tschaikowsky'

Werk der Woche – Peter Iljitsch Tschaikowsky: Pique Dame

Um die drei Karten, mit denen man jedes Spiel gewinnt, dreht sich Peter Iljitsch Tschaikowskys Pique Dame. Doch dem Offizier Hermann bringen jene „tri karty“ nicht das erhoffte Glück, sondern sie führen ihn in eine Katastrophe. Am 25. Mai 2019 feiert die Oper in einer Inszenierung der amerikanischen Regisseurin Lydia Steier Premiere an der Deutschen Oper am Rhein im Opernhaus Düsseldorf. Kapellmeister Aziz Shokhakimov obliegt die musikalische Leitung.

Grundlage der Produktion ist das Aufführungsmaterial der „Edition Meisterwerke – comprehensive & selected“ der Verlagsgruppe Hermann, Wien. Dabei werden alle Fassungen einer Oper in einer einzigen kritischen Neuausgabe gegenübergestellt und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Fassungen aufgezeigt. Bei Pique Dame gibt es vier verschiedene Fassungen: Die Fassung A ist die Erstfassung der Oper aus Tschaikowskys Autograph, B ist die Fassung der Uraufführung vom 19. Dezember 1890 im St. Petersburger Mariinski Theater und die Fassungen C und Cossia beziehen sich auf die Erstpublikation der Oper.

Pique Dame ist eines der am meisten verwendeten Aufführungsmateriale aus der „Edition Meisterwerke“ und kam in den letzten Jahren unter anderem an der Nationale Oper Amsterdam, dem Opernhaus Zürich, dem Mahen Theatre Brno und bei den Salzburger Festspielen zum Einsatz. Die außergewöhnliche Gegenüberstellung ermöglicht Wissenschaftlern, Künstlern und Opernhäusern den Vergleich der unterschiedlichen Fassungen oder sogar die Zusammenstellung einer neuen, individuellen Aufführungsversion der Oper.

Peter Iljitsch Tschaikowsky: Pique Dame – Spielsucht führt in die Tragödie


 Um seiner Geliebten Lisa eine Zukunft bieten zu können, braucht der mittellose Offizier Hermann dringend Geld. Das versucht er im Glücksspiel zu gewinnen. Doch dafür muss er erst der alten Gräfin, Lisas Großmutter, das Geheimnis um die „tri karty“ entlocken. Getrieben von der Spielsucht und der Gier nach Geld und Anerkennung löst Hermann eine Tragödie aus und muss am Ende alles auf eine Karte zu setzten: die Pique Dame

Das Libretto der Oper schrieb Modest Tschaikowsky, der Bruder des Komponisten, nach der gleichnamigen Erzählung von Alexander S. Puschkin aus dem Jahr 1834. Die Handlung der Oper ist jedoch etwas früher angesiedelt, im späten 18. Jahrhundert. Diese Zeit greift Peter Tschaikowsky in seiner Musik auf, indem er den Stil dieser Zeit kopiert und musikalische Zitate in seine Oper einarbeitet. Demgegenüber steht Tschaikowskys eigene expressive und tief emotionale Klangsprache.
Entweder ich befinde mich in einem schrecklichen Irrtum, oder Pique Dame ist wirklich die Krönung meines Lebenswerkes! - Peter Iljitsch Tschaikowsky

Nach der Premiere ist die Inszenierung von Pique Dame der Deutschen Oper am Rhein in dieser Spielzeit noch acht Mal in Düsseldorf zu sehen. Ab September wird sie dann an der zweiten Spielstätte in Duisburg aufgeführt. Eine weitere Inszenierung der Oper feiert am 12. Oktober 2019 am Aalto Theater Essen Premiere.

 

 

Foto: Monika Rittershaus / Opernhaus Zürich

Werk der Woche - Alexander Glasunow: Kantate

Die Kantate für Mezzosopran, Tenor, gemischten Chor und Orchester des russischen Komponisten Alexander Glasunow ist auch unter dem Namen "Gedenkkantate" bekannt. Sie wurde am 6. Juni 1899 zur Feier des 100. Geburtstags des russischen Nationaldichters Alexander Pushkin uraufgeführt.  Am 3. Mai 2016 wird diese Kantate nun unter der Leitung von Juraj Valèuha in Rom mit dem nationalen Orchester und Chor der Akademie im Sala Santa Cecilia zu hören sein. Der slowakische Dirigent gilt als Experte für die Musik Osteuropas, weswegen er bei diesem Konzertabend osteuropäische Kompositionen zum Thema macht.

Zur Entstehungszeit der Kantate war Glasunow als Professor für Instrumentation am Konservatorium in St. Petersburg angestellt. Den Text für seine Komposition übernahm er von Großherzog Konstantin Romanow, der als Dichter unter dem Pseudonym „K.R.“ bekannt war und dessen Werke im 19. Jahrhundert entstanden. Romanow war zeitlebens ein Förderer der russischen Kunst und auch selbst ein talentierter Pianist, der eine innige Freundschaft zu Peter Iljitsch Tschaikowsky pflegte.

Der Jubiläumscharakter der Kantate von Alexander Glasunow


Die Kantate besteht aus fünf Sätzen und besitzt eine Aufführungsdauer von etwa 20 Minuten. Der erste Satz ist mit Chorus überschrieben und führt den Zuhörer mit seinem feierlichen Charakter direkt in das Gefühl eines Jubiläums. Auch die Charakteristik der russischen Musik ist von Beginn an deutlich zu hören und so präsentiert sich der erste Satz als jubilierender, feierlicher, russischer Chor der Dankbarkeit. Der Festcharakter zieht sich durch die gesamte Komposition und mündet in eine Hymne, bei der die Soli die vom Chor entwickelte Grundstimmung aufnehmen und zu ihrem glänzenden Finale führen.

Der englische Musikjournalist Ivan March beschreibt die Kantate so:
Das Stück ist weit mehr als nur ein Gelegenheitswerk, es ist voll von warmen, lyrischen Ideen. Durch Glasunows inspirierten, erfinderischen Fluss, gelang es hervorragend die holperigen Verse des ‚unschlagbaren‘ Großherzogs Konstantin Romanov auszugleichen. Es ist eines seiner fröhlichen Stücke, voll von Melodien, die uns glücklich machen, am Leben zu sein. – Ivan March (Gramophone Magazine)

Glasunow ist ein Klassiker der Russischen Musiktradition und nicht nur mit seinen eigenen Werken, sondern auch mit Bearbeitungen und Instrumentierungen von Werken seiner Zeitgenossen auf den Bühnen der Welt präsent: Die zusammen mit Nikolaj Rimskij-Korsakow bearbeitete Oper Ein Leben für den Zaren von Michail Glinka wird am 8. Mai im Metropolitan Theatre in Tokio zu hören sein und die von Glasunow neuinstrumentierte Oper Fürst Igor von Alexander Borodin wird am 25. Mai in der Philharmonie Berlin aufgeführt.

Foto: Orchester und Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia