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Werk der Woche – Ludger Vollmer: Konzert für Violine, tiefe Streicher, Bläser und Schlagzeug

Musik als Lockdownbewältigung: Ludger Vollmer legt im Konzert für Violine, tiefe Streicher, Bläser und Schlagzeug seine Gefühle zu erdrückender Einsamkeit dar. Das Werk ist für den Geiger Gernot Süßmuth geschrieben. Dieser bringt es zusammen mit der Staatskapelle Weimar unter dem Dirigat von Dominik Beykirch am 13. November in der Weimarhalle zur Uraufführung.

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Werk der Woche - Ludger Vollmer: The Circle

Dave Eggers‘ Roman The Circle aus dem Jahr 2013, der von einem übermächtigen Internetkonzern handelt, avancierte schnell zu einem Weltbestseller. Ludger Vollmer hat den Roman nun als Oper vertont: The Circle wird am 4. Mai 2019 am Deutschen Nationaltheater in Weimar uraufgeführt. Regie bei der Produktion des dystopischen Musiktheaterwerks führt Andrea Moses, Kirill Karabits hat die musikalische Leitung.

In Vollmers Schaffen nimmt die Gattung der Oper eine zentrale Rolle ein, da sie für ihn alle Bereiche des Lebens anspricht und berührt. Folglich befassen sich seine Opern immer wieder mit dringenden gesellschaftlichen Themen unserer Zeit und suchen gezielt ihre Vorlagen: Gegen die Wand und die Lola rennt basieren auf Filmen von Fatih Akin und Tom Tykwer, Border dagegen adaptiert eine antike Tragödie von Euripides und Schillers Räuber orientiert sich an dem bekannten Drama von Friedrich Schiller, Tschick an dem gleichnamigen Roadmovie-Roman von Wolfgang Herrndorf. Stets sucht Vollmer darin Bezüge zu unserer Lebenswirklichkeit und will mit den Themen aufrütteln. The Circle soll in dieser Weise auf die Gefahren aufmerksam machen, denen unsere freiheitliche Demokratie durch den Verlust der Privatsphäre im Internet gegenübersteht.
Meine große Oper The Circle soll mit ihrer Fähigkeit, durch die Musik eine mächtige Dimension der Emotionalität aufzuspannen, den Plot von Eggers neu beleuchten und somit eine hoch brisante gesellschaftliche Entwicklung reflektieren. Nimmt die Vitalität einer Demokratie proportional zur Fähigkeit ihrer Bürger, äußeren Normativen Widerstand zu leisten (oder leisten zu wollen) ab? – Ludger Vollmer

Die Geschichte der Oper The Circle ist nah an das dystopische Szenario der Romanvorlage angelehnt. Im Zentrum steht der namensgebende gigantische Internetkonzern „The Circle“, der sich zum Ziel gesetzt hat, immer tiefer in das Leben aller Menschen einzudringen und ihnen jegliche Privatsphäre zu nehmen. Die Protagonistin Mae beginnt als einfache Mitarbeiterin bei dem Konzern und steigt schnell in der Hierarchie auf, da sie sich dem freiheitsraubenden System vollkommen unterwirft und ihr ganzes Leben sowie das ihres Umfelds preisgibt.

Ludger Vollmer – The Circle: Weltbestseller auf der Opernbühne


In musikalischer Hinsicht bezieht Vollmer Inspiration unter anderem aus außereuropäischer und Alter Musik. Er kennzeichnet verschiedene Figuren und Situationen mit unterschiedlichen Modi und überlagert diese. Auch Einflüsse der Populären Musik fließen in die Oper ein und zeigen sich in Spielanweisungen wie Spiritual oder Soul und daran angelehnte Rhythmen und Satztechniken.

Nach der Premiere finden in Weimar in diesem Jahr noch neun weitere Aufführungen von The Circle statt. Sayaka Shigeshima singt die Rolle der Protagonistin Mae. In weiteren Rollen sind unter anderem Heike Porstein, Oleksandr Pushniak, Jörn Eichler und Ray Chenez zu sehen. Ab 8. Juni 2019 kommt am Pfalztheater Kaiserslautern Vollmers Oper Border in einer neuen Inszenierung heraus.

 

 

Foto: Deutsches Nationaltheater Weimar / Candy Welz

Werk der Woche - Ludger Vollmer: Tschick

In den Sommerferien fährt der 14-jährige Maik mit seinem Freund Tschick in einem geklauten Lada quer durch Ostdeutschland in Richtung Walachei. Zwar werden sie diese niemals erreichen, aber es wird eine Reise in die Freiheit, voller Abenteuer und skurriler Begegnungen. Ludger Vollmer hat den Erfolgsroman Tschick von Wolfgang Herrndorf für die Oper adaptiert. Am 18. März 2017 wird Tschick - Road Opera im Theater Hagen uraufgeführt.



Vollmer, der mit Gegen die Wand und Lola rennt bereits wichtige Stoffe für ein jugendliches Publikum auf die Opernbühne gebracht hat, legt mit der Vertonung des Coming of Age-Romans Tschick eine weitere Jugendoper vor. Passend zur Reise der Jungs findet keine klassische Unterteilung in Akte statt, sondern "Abfahrten" gliedern das Werk; sie orientieren sich an der Fahrt des Lada. Schauplätze wie eine Müllkippe, ein Baggersee und ein umgekippter Schweine-Transporter bilden die Szenerie. Auch gesanglich geht Vollmer an die Grenze der Oper und hat rasende Stimmspreizungen, schnellen Punk und Gesang im Stil von Nina Hagen eingearbeitet:
Durch die außerordentlich dynamische Musik bekommt der Stoff noch einen emotionalen, manchmal sehr komischen Drive. Viele der tieferen, psychologischen Schichten des Herrndorf-Stoffes, der ja trotz seiner punkigen Oberfläche auch faszinierende philosophische Aspekte hat, werden durch die Musik erst sichtbar. – Ludger Vollmer

Nach der Uraufführung am 18. März ist das Werk an neun weiteren Termin in der Inszenierung von Roman Hovenbitzer und unter der musikalischen Leitung von Florian Ludwig zu erleben. Dernière in Hagen ist am 8. Juli. Die wilde Fahrt geht aber schon bald weiter, denn die nächste Premiere der "Road Opera" Tschick an einem deutschen Opernhaus ist bereits für Januar 2018 geplant.

Foto: Iakov Kalinin / Adobe Stock