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Werk der Woche - Christian Jost: Angst

Die menschliche Psyche und insbesondere das Gefühl der Angst stehen immer wieder im Mittelpunkt von künstlerischen Produktionen. Sowohl in den darstellenden Künsten, im Film, in der Literatur als auch in musikalischen Kompositionen werden die menschlichen Emotionen dargestellt und verarbeitet. Trotzdem handelt es sich bei der Oper Angst – Fünf Pforten einer Reise in das Innere der Angst von Christian Jost um ein Ausnahmestück. Warum es von so besonderer Bedeutung ist, können die Zuschauer ab dem 21. April 2016  im Staatstheater Darmstadt erleben. Sie dürfen sich auf eine spektakuläre Inszenierung freuen, die von einer Produktion des Nationaltheaters Weimar übernommen wird.

Schon die Besetzung der Oper ist eine Besonderheit: Anders als gewohnt handelt es sich um ein Musiktheaterstück nur für Chor und Orchester. Jost verwirft die klassischen Hierarchien von Opern und erhebt den Chor zum Träger der musikalisch-dramatischen Handlung. Der Komponist verarbeitet in seinem Werk die bereits verfilmten Erlebnisse des Extrembergsteigers Joe Simpson, der im Jahre 1985 in den peruanischen Anden verunglückte und in eine Gletscherspalte stürzte. Sein Partner kappte daraufhin das sie verbindende Seil, um nicht selbst in die Spalte heruntergezogen zu werden und ließ seinen Kameraden zurück. Trotz eines gebrochenen Beines und ohne Wasservorräte schaffte Simpson es, die Gletscherspalte zu durchqueren und ins Basislager zurückzukehren. Die Gedanken, Emotionen und Fragen dieser Bergsteiger inspirierten Jost dazu, ihre Gefühlszustände in einer Oper darzustellen.

Angst ist am Staatstheater Darmstadt in insgesamt sechs Vorstellungen zu sehen. Diese Produktion ist aber nicht die einzige Möglichkeit, die Musik von Christian Jost kennen zu lernen: Seine erste Oper Death Knocks nach Woody Allen läuft derzeit noch am Stadttheater Gießen.

Foto: Maik Schuck - Szenenfoto der Inszenierung am Deutschen Nationaltheater Weimar mit dem Opernchor des DNT und der Staatskapelle Weimar, Premiere: 24.09.2015 im E-Werk (Musikalische Leitung: Stefan Solyom, Regie: Karsten Wiegand, Bühne: Bärbl Hohmann, Kostüme: Andrea Fisser, Choreinstudierung: Markus Oppeneiger/Andreas Klippert)