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Werk der Woche – Fazil Say: Never give up

Ein musikalisch-politisches Statement erwartet uns in dieser Woche mit der Uraufführung des Cellkonzerts Never give up von Fazil Say. Die junge Cellistin Camille Thomas spielt das Stück mit Orchestre de Chambre de Paris unter der Leitung von Douglas Boyd am 3. April im Théâtre des Champs-Elysées in Paris.

Nach der Gezi Park-Werktrilogie ist das Cellokonzert nun Says nächstes Werk, mit dem er auf aktuelle politische Ereignisse Bezug nimmt. Say, der viele Jahre im Ausland lebte und dort mit seiner Musik bis heute erfolgreich ist, fühlt sich tief mit seinem Heimatland Türkei verwurzelt. Obwohl er mit der gesellschaftlichen Entwicklungen im Land unzufrieden war, zog er wieder dorthin zurück und betätigt sich politisch durch seine Musik. Mit dem Cellokonzert, das nach seinen eigenen Worten, ein „Aufschrei nach Freiheit und Frieden“ ist, drückt er seinen Protest gegen Gewalt und Terror aus.

Fazil Say: Never give up – Ein Klangbild des Terrors


Besonders im zweiten Satz des Werkes, dem Adagio, ist dieses Thema konkret verarbeitet: Harte Tonrepetitionen im Schlagzeug alternieren mit schreienden Glissandi der Holzbläser. In den Spielanweisungen der Partitur beschreibt Say diese Passage, die klanglich Gewehrschüsse und menschlichen Schreie nachzeichnet, mit „Kalaschnikov“ und „like a scream“ und verweist damit auf die jüngsten Anschläge in Paris und Istanbul. Das Stück soll nach Says eigenen Kommentaren dadurch sowohl die erschütternden Terrorattacken in der Türkei und ganz Europa, als auch die Wirkung dieser auf das Leben und die Kunst widerspiegeln. Doch Says Musik endet optimistisch: Durch den türkischen Rhythmus, der von friedlichen Vogelgesängen und Wellengeräuschen in den Streichern begleitet wird, zeichnet der Komponist zum Schluss seines Stückes ein Klangbild des Friedens in seinem Heimatland.

Bei dem Konzert am 3. April wird der Komponist mit Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 in c-Moll selbst als Pianist auftreten. Seine 4. Symphonie mit dem Titel "Hope" wird am 25. August 2018 im Kulturpalast Dresden mit der Dresdner Philharmonie unter der Leitung von Michael Sanderling seine Uraufführung erleben.