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Werk der Woche – Gerald Barry: No People.

Am 18. Oktober bringen das Ensemble Musikfabrik und Dirigent Mariano Chiacchiarini im Rahmen der Donaueschinger Musiktage Gerald Barrys neues Werk No People. für 13 Instrumente zur Uraufführung. Die Komposition wurde vom SWR in Auftrag gegeben und ist eine Fassung eines gleichnamigen früheren Werks von Barry. 



Hinweis der Redaktion:
Nach Veröffentlichung dieses Artikels wurden die Donaueschinger Musiktage 2020 leider abgesagt. Wir möchten Ihnen dieses interessante Werk dennoch vorstellen. 









Der Titel, No People., bezieht sich auf den Gedichtszyklus New Impressions of Africa des Surrealisten Raymond Roussel von 1932. Für dessen Erstveröffentlichung ließ der Dichter 59 Illustrationen anfertigen. Den Auftrag dazu erhielt der Zeichner Henri-Achille Zo über eine Detektei, sodass er von seinem eigentlichen Auftraggeber nichts wissen konnte und ohne Kenntnis der Gedichte. Ihm wurden nur simple Anweisungen übergeben, etwa “Nächtliche Landschaft. Stark sternenbedeckter Himmel mit dünner Mondsichel. (Keine Personen.)”, woraufhin die Zeichnungen entstanden. 
Zusammengenommen haben die gewöhnlichen Alltagszeichnungen eine Befremdlichkeit, die sie vielleicht nie erreicht hätten, wenn der Illustrator die Hintergründe und Texte gekannt hätte. Diese Gegenüberstellung der Unwissenheiten - Gedichten und Zeichnungen - gibt dem fertigen Werk seine bizarre Qualität. (Gerald Barry)

No People. wird bei am Uraufführungstag in Donaueschingen zweimal gespielt, um 11 Uhr und um 15 Uhr, um einem möglichst großen Publikum die Möglichkeit zu geben, das Konzert zu hören.

Werk der Woche – Gerald Barry: Alice’s Adventures Under Ground

Am 3. Februar wird die Oper Alice’s Adventures Under Ground von Gerald Barry im Royal Opera House ihre szenische Uraufführung erleben. Bei der Produktion dirigiert Thomas Adès, Antony McDonald führt Regie. Barry komponierte die Oper zwischen 2013 und 2015 für eine konzertante Uraufführung mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra.

Alice’s Adventures Under Ground ist Barrys sechste Oper. Vorausgegangen war The Importance of Being Earnest nach Oscar Wilde wird seit seiner Uraufführung 2011 regelmäßig auf der ganzen Welt aufgeführt. Die Handlung von Alice’s Adventures Under Ground basiert auf den bekannten Büchern Alice’s Adventures in Wonderland und Through the Looking-Glass von Lewis Carroll. Der Komponist schrieb das Libretto selbst. Wie in der vorhergehenden Oper entkernt Barry die Handlung gründlich und zerlegt sie in ein einstündiges surreal-witziges Kondensat mit zugkräftiger Musik.

Gerald Barry – Alice’s Adventures Under Ground: eine surreale und witzige Geschichte

Der Roman ist von seiner Anlage her bereits dramatisch und ein ideales Vehikel für eine Diva, männlich oder weiblich. Er liefert mir einen großartiges Material-Steinbruch für Angeberei und nimmt das Unglaubliche als gegeben, als selbstverständlich an. – Gerald Barry

Alice’s Adventures Under Ground wird am 4., 6., 8., und 9. Februar zweimal pro Tag von einer Doppelbesetzung aufgeführt. Die Koproduktion mit der Netherlands Opera und der Irish National Opera wird zu einem späteren Zeitpunkt in Amsterdam und Irland gespielt.

Werk der Woche: Gerald Barry – Humiliated and Insulted

Am 10. Februar findet in Dublin die Uraufführung von Gerald Barrys Humiliated and Insulted für Chor und Orchester statt. Es spielt das RTÉ National Symphony Orchestra und der RTÉ Philharmonic Choir unter der Leitung von Hans Graf.



Diese Bearbeitung von Humiliated and Insulted gilt als eines der interessantesten Werke in seiner Zeit als Composer-in-Residence beim RTÉ. Original wurde das Werk 2013 für Klavier komponiert. Nun wird der Klavierpart durch ein Orchester ersetzt, dass das Werk durch einen groß angelegten Ausdruck des Leides, der Hingabe und der Verzweiflung erweitert. Ergänzt wird der Klangkörper um eine neu komponierte Melodie im Chor. Das Konzert folgt einer Reihe vorangegangener Aufführungen, u.a. der irischen Erstaufführung seines Piano Concertos 2015, das in Auftrag gegebene Midday-Werk für Oktett und das überarbeitete String Quartet No. 1.

Humiliated and Insulted: Ein Kirchenchoral


Barry vergleicht Humiliated and Insulted mit einem Kirchenchoral. Allerdings weist das Werk einen entscheidenden Unterschied zum Choral auf: Der Chor wiederholt die Worte „Humiliated and Insulted“ mehrfach, ohne dabei das Fortissimo des Beginns zu verlieren. Gleichzeitig treibt die Musik voran. Die Worte des Werktitels entstammen Dostojewskis gleichnamigem Roman:
Der Titel amüsiert mich. Die Übertreibung ist typisch für Dostojewski: Erniedrigung ist nicht genug, man muss auch beleidigt werden. Der Roman wurde 1861 veröffentlicht; Oscar Wilde liebte das Buch. Da existiert eine forensische, eindeutige Gewalt bei Dostojewski, die mich anspricht. - Gerald Barry

Humiliated and Insulted wird seine schottische Erstaufführung am 5. Mai in Edinburgh geben, aufgeführt durch das Scottish National Orchestra and Chorus, die dieses Werk auch in Auftrag gaben. Weitere Aufführungen Gerald Barrys Musik folgen im Rahmen des Dublin New Music Festival vom 2. – 4. März. Hier erfolgt auch die irische Erstaufführung seiner neuen Oper Alice’s Adventures Under Ground, dirigiert von Thomas Adès.