• Qualität seit über 250 Jahren
  • Über 350 Partnerhändler weltweit
  • Sicher einkaufen mit Trusted Shop

Tagged with 'Edward Gardner'

Werk der Woche – Vijay Iyer: Human Archipelago

Für den 1. Oktober 2022 ist die Uraufführung von Vijay Iyers Human Archipelago für Violoncello und Orchester geplant. Das neue Stück wird in der Royal Festival Hall London vom Cellisten Inbal Segev mit dem London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Edward Gardner gespielt werden.

weiterlesen

Werk der Woche: Thomas Larcher – A Padmore Cycle

In der Philharmonie im Gasteig in München findet am 18. Mai die deutsche Erstaufführung von Thomas Larchers A Padmore Cycle für Tenor und Orchester statt. Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielt unter der Leitung des Dirigenten Mariss Jansons zusammen mit dem namensgebenden Tenor Mark Padmore (Foto). Zwischen 2010 und 2011 ursprünglich für Tenor und Klavier komponiert, erweiterte Larcher sein Werk 2014 zu einer Orchesterfassung, die durch Padmore und das BBC Symphony Orchestra unter Edward Gardner aufgeführt wurde.



A Padmore Cycle besteht aus elf Liedern mit kurzen, geheimnisvollen Texten von Alois Hotschnig und Hans Aschenwald. Die Dichtungen handeln von der Bergwelt und der ländlichen Umgebung aus Larchers Tiroler Heimat. Ein wesentliches Thema ist auch die sich wandelnde Beziehung zur Natur. Larcher illustriert diese Bilder mit transparenter Musik, deren Fragilität durch geschickten Einsatz des Schlagwerks unterstrichen wird.

Lachers A Padmore Cycle: Ein musikalischer Bogen zwischen heterogenen Texten


Trotz der fragmentarischen Anlage der kurzen Sätze schafft Larcher mit jedem  Lied eine nahtlose Verbindung zum jeweils nächsten. Die Gesangslinie bleibt der schlichten Struktur der Gedichte treu; es entsteht ein klarer Klang mit schnörkelloser Phrasierung und Silbengestaltung. So verleiht der Komponist dem Orchester Raum, den Text instrumental zu reflektieren, nachdem er gesungen wurde. Obwohl das musikalische Material der Orchesterversion dem der originalen Klavierfassung gleicht, sieht Larcher in dieser Fassung mehr als eine bloße Neuinstrumentierung. Für ihn ist es eine enorme Ausweitung der Klangwelt und der resultierenden Ausdrucksmöglichkeiten.
Schon bei der Komposition der Version für Tenor und Klavier dachte ich an eine Fassung für Tenor und Orchester, bei der der Klang des Klaviers (die „Reflexionen“) explodiert … als würden die Gedanken und Gefühle in einem menschlichen Gehirn auf eine sehr große Leinwand projiziert und dadurch alle Details und das Ausmaß der Empfindungen fühlbar. – Thomas Larcher

Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks führt A Padmore Cycle am 18. und 19. Mai in München auf und spielt ihn am 20. Mai in der Elbphilharmonie Hamburg. Eine neue Bearbeitung für Tenor und Klaviertrio wird am 20. Juni im Wiener Konzerthaus von Mark Padmore und dem Wiener Klaviertrio uraufgeführt, weitere Aufführungen dieser neuen Fassung folgen im Juni in Ludwigsburg, London und Amsterdam.

 

Foto: © Marco Borggreve (Mark Padmore)

Werk der Woche – Thomas Larcher: Symphony No. 2

Am 28. August findet die britische Erstaufführung von Thomas Lachers Symphony No. 2 ‚Kenotaph’ im Rahmen der BBC Proms in der Royal Albert Hall in London statt. Es spielt das BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Semyon Bychkov. Ihm widmete Larcher das Werk, das erst vor wenigen Monaten unter Bychkovs Leitung in Wien uraufgeführt wurde.



Obwohl seine früheren Kompositionen vor allem von seinen Erfahrungen als Kammermusiker geprägt sind, setzt sich Larcher zunehmend mit dem Komponieren von größeren Orchesterwerken auseinander. Er begann damit in Red and Green (2010), das Larcher als kreative Grundlage für seine erste Symphonie Alle Tage für Bariton und Orchester (2015) diente.

Thomas Larchers Symphony No. 2 – „Ein Grab für verlorene und vergessene Seelen“


Symphony No. 2 war ursprünglich als Konzert für Orchester geplant, nahm dann aber die Gestalt einer klassischen Symphonie an. Das  Klangspektrum reicht von der Intimität eines Kammerensembles bis hin zu der Vielfalt eines vollen Orchesters, in dem vor allem die Schlaginstrumente herausstechen. So behält Larcher in seinen vier Sätzen Elemente der anfänglichen Idee bei, stellt jedoch Tonalität und klassische Strukturen den heutigen musikalischen Entwicklungen experimentell gegenüber. Mit dem Untertitel der Symphonie ‚Kenotaph‘ möchte Larcher den im Krieg Getöteten gedenken oder, um es in den Worten des Komponisten auszudrücken, „Gräber für verlorene und vergessene Seelen“ in Musik setzen. In seinem Werk lässt er seine Besorgnis und Emotionen in Bezug auf die andauernde Migrantenkrise einfließen.
Tausende und Abertausende von Menschen ertranken im Mittelmeer, während ganz Europa untätig am Rand stand, diese Tragödie beobachtete oder sogar wegschaute. [Die Symphonie] ist ein Symbol für das, was inmitten Europas geschehen ist und auch gerade noch geschieht. – Thomas Larcher

In den nächsten Wochen werden auch andere Werke Larchers zu hören sein, darunter Ouroboros für Cello und Kammerorchester am 13. September mit dem Norwegischen Kammerorchester und dem Cellisten Jean-Guihen Queyras unter der Leitung von Per Kristian Skalstad. Das gleiche Stück spielt die BBC Philharmonic mit dem Dirigenten Ben Gernonin und dem Cellisten Matthew Barley am 13. Oktober in Salford. Der Tenor Mark Padmore wird am 6. Oktober in A Padmore Cycle zu hören sein, begleitet vom Bergen Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Edward Gardner. Vom 7. bis 10. Oktober spielt das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Red and Green in Wien, Grafenegg und St. Pölten, dirigiert von Yutaka Sado.