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Werk der Woche – Jörg Widmann: Schumannliebe

Er hat seine Liebe für Robert Schumann nie verheimlicht: Der Komponist Jörg Widmann betrachtet ihn als sein großes Vorbild und hat seine Musik immer wieder von Schumanns Kompositionen inspirieren lassen. Am 4. Oktober 2023 wird die Uraufführung seines neuen Stücks Schumannliebe für Gesang und Ensemble in der Casa da Música in Porto, Portugal, zu hören sein. Der Bariton Matthias Goerne wird gemeinsam mit dem Remix Ensemble unter der Leitung von Peter Rundel musizieren. 

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Werk der Woche – Christian Jost: Voyage vers l’espoir

Die Opernwelt blickt gespannt auf das Grand Théâtre de Genève, denn am 28. März 2023 wird hier die Uraufführung von Voyage vers l'espoir (Reise der Hoffnung) von Christian Jost stattfinden. Unter der musikalischen Leitung von Gabriel Feltz und begleitet vom Orchestre de la Suisse Romande, erwartet das Publikum eine einzigartige Inszenierung des ungarischen Regisseurs Kornél Mundruczó. Die Kostüme und das Bühnenbild stammen von der Künstlerin Monika Pormale.

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Werk der Woche – Christian Jost: Concerto noir redux

Das Konzerthaus Berlin feiert in diesem Jahr sein 200-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass hat Christian Jost ein neues Violinkonzert geschrieben. Beim Musikfest Berlin wird das Concerto noir redux nun uraufgeführt. Solist am 6. September ist Christian Tetzlaff. Das Konzerthausorchester Berlin begleitet ihn unter der Leitung von Christoph Eschenbach.

Ursprünglich sollte Josts zweites Violinkonzert den gleichen Titel tragen wie seine Oper “Reise der Hoffnung - Voyage vers l'espoir”. Nachdem die Proben zu ihrer Uraufführung in Genf im März abgebrochen werden mussten, orientierte sich Jost bei der Komposition um. Nun sollte das Konzert der neuen Situation, dem Shutdown und der Corona-Krise Rechnung tragen.

Christian Jost – Concerto noir redux: Violinkonzert aus dem Shutdown


Nicht nur der Grundcharakter wurde ein anderer, auch die Orchesterbesetzung musste verkleinert werden. So gibt es nun ein Concerto noir und die reduzierte Fassung Concerto noir redux

Normalerweise komponiere ich mit einer klaren Vorstellung der Form und des Klanges, also des kompletten strukturellen Verlaufs der Komposition. Nicht so bei diesem Werk. Die Idee des unmittelbaren Anfangs, dass sich aus dem Unisono der ersten Violinen mit der Solostimme, diese herauslöst, war meine einzige Vorgabe. Von dort ausgehend sollte das Werk quasi übernehmen und die Komposition leiten. So entstand eine einsätzige organische Struktur, die von drängenden rhythmischen Zellen geprägt und mit nur einer Tempoangabe versehen ist: Viertel 76 espressivo. Die Komposition vollendete ich quasi mit dem Ende des Shutdowns und da diese in Farbe und Ton eher ein dunkel gefärbtes Werk entstehen ließ, schien mir der Titel “Concerto noir“ perfekt.  Christian Jost

Illustration: Adobe Stock / lakkot, Joe Quiao

Werk der Woche – Christian Jost: Dichterliebe

Der Liederabend als Kunstform erlebt in diesen Tagen eine Renaissance. Liederzyklen bieten eine gute Gelegenheit für konzertant-dramtatische Veranstaltungen mit wenigen beteiligten Personen. Sowohl mit Klavierbegleitung als auch in Bearbeitungen für Ensemble gewinnen sie in inszenierter Form an Popularität. Ein besonderes Projekt beginnt mit Dichterliebe von Christian Jost am 20. Juni am Staatstheater Darmstadt. Acht Sängerinnen und Sänger des Hauses übernehmen wechselweise die Gesangspartie, es spielen Musikerinnen und Musiker des Staatsorchesters Darmstadt unter der Leitung von Jan Croonenbroeck. 

Das Besondere an diesem Projekt ist die mediale Präsentationsform: Es wird in der Regie von Franziska Angerer als Live-Konzert mit Film sowohl im Theater als auch online gezeigt. Zu ihrem Ansatz erklärt Angerer:
“Wir machen einen Film — was nicht heißt, dass wir das Theater damit ersetzen wollen. Ganz im Gegenteil: Ich glaube, es ist wichtig, dass wir die Leerstelle Theater auch als solche gelten lassen. Und auch wenn wir uns nun filmisch mit der „Dichterliebe“ auseinandersetzen, verwenden wir trotzdem theatrale Mittel. Gerade für dieses Projekt eignet sich das Medium Film an sich jedoch sehr gut. Der Komponist Christian Jost beschreibt seine Komposition als einen assoziativen Strom, der Schumanns und Heines Lieder wie Inseln in sich trägt und miteinander verwebt. Hierdurch entstehen viele Zwischenräume, die sich mit den Mitteln des Films wunderbar erschaffen lassen; man hat andere Möglichkeiten und Zeitlichkeiten als im Theater, was ganz wunderbar ist.”

Christian Jost – Dichterliebe: das Prinzip des Weiterdenkens


Dichterliebe schrieb Christian Jost im Auftrag des Konzerthauses Berlin und des Kopenhagen Opernfestivals im Jahr 2017. In seiner Komposition verbindet Jost den romantischen Kunstlied-Zyklus gleichen Namens von Robert Schumann mit modernen Anklängen. Dazu verändert und vergrößert er die Besetzung und verdoppelt die Länge des Zyklus‘. 

Die 16 Lieder Schumanns handeln von einem Menschen, der eine vergangene Liebe besingt. Seine Gefühle wechseln von Schmerz zu Glück, von Trauer zu Leichtigkeit und wandeln zwischen Traum und Realität. In Heines Texten steht der Rhein als Symbol für diesen Emotionsfluss. Auch Jost verwendet das Fließende in seinen Liedern: Er komponiert eine Begleitung aus dichten wellenförmigen Legato-Passagen, während die Tenorstimme immer wieder aus den Ostinati der Instrumente aufzutauchen scheint. Jost webt die ursprünglichen Melodien und das harmonische Gerüst in seine Komposition ein und denkt sie weiter. Im gesamten Zyklus erweitert er knappe Motive aus Schumanns Klavierbegleitung und gibt ihnen eine zusätzliche Tiefe.

Vier Aufführungstermine sind für den 20., 27. und 28. Juni sowie den 11. Juli geplant.

Werk der Woche – Christian Jost: Egmont

Am 17. Februar findet die Uraufführung der neuen Oper von Christian Jost, Egmont, in Wien statt. Zum Beethoven-Jahr 2020 hat der Intendant des Theaters an der Wien, Roland Geyer, das Werk in Auftrag gegeben. Michael Boder wird die Oper dirigieren, Regie führt Keith Warner und auf der Bühne stehen neben anderen Angelika Kirchschlager, Maria Bengtsson, Edgaras Montvida und Bo Skovhus. 

Egmont basiert auf dem gleichnamigen Trauerspiel von Goethe, zu dem Beethoven seine berühmte Egmont-Ouvertüre schrieb. Christoph Klimke und Jost haben ein neues Libretto verfasst und die Besetzung gegenüber dem Drama sechs Personen reduziert.

Die Handlung schildert den Aufstand der Niederländer gegen die spanische Herrschaft im 16. Jahrhundert. Prinz Egmont von Gaure wird darin als Verfechter von Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit gezeigt. Diese Themen haben Beethoven ein Leben lang beschäftig. Trotzdem werden in der Oper auch aktuelle Fragen und Konflikte verhandelt: Jost geht der Frage nach, inwieweit eine Gesellschaft manipulierbar ist und ab wann ein System unabhängig von seinen moralisch-ideologischen Werten zum Kippen gelangt. Das musikalische Material seiner Oper hat Jost in komplexer Dichte und mit vorwärts drängenden Rhythmen gestaltet.

 Christian Jost – Egmont: Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit

 In meiner Oper kommt auch ein ganz anderer Teil Beethovens vor: Ausschnitte aus seinem berührenden Brief „An die unsterbliche Geliebte“. In einem fragil ziselierten Stimmensatz führt uns der konstant sechsstimmige Chor ins Innere der Figuren und hinter die Masken ihrer gesellschaftlichen Funktionen. – Christian Jost

Vier weitere Aufführungen von Egmont werden bis zum 26. Februar im Theater an der Wien folgen. Am 30. März, sechs Wochen später, wird das Gran Théâtre de Genève eine weitere Oper von Jost zur Uraufführung bringen: Voyage vers l’espoir (Reise der Hoffnung). Die deutsche Erstaufführung von Egmont wird in der Spielzeit 2020/2021 am Theater Bielefeld zu sehen sein.

Werk der Woche – Christian Jost: The Woman in the Gardens of Suzhou

Am 1. Dezember feiert das Orchesterwerk The Woman in the Gardens of Suzhou von Christian Jost in der Congresshalle Saarbrücken seine deutsche Erstaufführung. Die Leitung des Saarländischen Staatsorchesters übernimmt Jonathon Heyward.

Das Auftragswerk des Suzhou Symphony Orchestra wurde, passend zu seinem Titel, am 27. November des vergangenen Jahres in Suzhou, China uraufgeführt. Mit The Woman in the Gardens of Suzhou dürfen wir in das Reich der Mitte eintauchen. Die klassischen Gärten von Suzhou sind ein UNESCO-Weltkulturerbe, das neun Gärten umfasst. In seiner etwa viertelstündigen Komposition fängt Jost die Pracht der Gärten und ihrer Architektur ein und zeigt darin die Schönheit der chinesischen Kultur.

Jost ist der diesjährige „Artist in Focus“ des Saarländischen Staatsorchesters. Er wird dort als Komponist porträtiert und dirigiert auch, u.a. Erich Wolfgang Korngolds Sinfonie in fis.

Christian Jost – The Woman in the Gardens of Suzhou: Vermittlung von Inhalt
Titel sind sehr wichtig für mich, weil ich damit einen bestimmten Assoziationsraum für die Hörer schaffen möchte. Ich beschäftige mich immer weniger damit, welche Töne ich komponieren möchte. Es geht mir viel mehr um Vermittlung von Inhalten als um Konstellationen, die dann eine abstrakte Größe haben. Beim Hören von zeitgenössischer Musik nimmt man vieles in einem größeren Bogen wahr. Eine komplexe Struktur hört man in einem größeren Bild. Dieses größere Bild braucht in erster Linie einen wirklich starken und spannenden Inhalt. – Christian Jost

Eine weitere Aufführung von The Woman in the Gardens of Suzhou folgt am 2. Dezember. Das nächste Konzert im Rahmen von „Artist in Focus“ findet am 16. Februar 2020 statt, bei dem Christian Jost seine Stücke Lovers – Sky Song und Dichterliebe dirigieren wird.

Foto: Joe Quiao

Werk der Woche – Christian Jost: An die Hoffnung

Zur seiner Eröffnung präsentiert das 10. Grafenegg Festival die Uraufführung des neuen Orchesterlieds An die Hoffnung von Christian Jost (Bild, links). Das Auftragswerk des Festivals kommt am 19. August mit dem Solisten Klaus Florian Vogt (Bild, rechts) und dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich unter der Leitung von Yutaka Sado zur Aufführung. Es ist eine der seltenen Gelegenheiten, den Heldentenor Vogt mit einer zeitgenössischen Komposition zu erleben. Zu seinem Durchbruch verhalf ihm vor allem sein Rollendebüt als Lohengrin am Theater Erfurt im Jahr 2002 - bis heute eine seiner Paradepartien.

Nach Krzysztof Penderecki (2007), Heinz Holliger (2008) und Jörg Widmann (2014) hat nun auch Jost seinen Platz als Composer in Residence beim Grafenegg Festival eingenommen. In dieser Position stellt Jost nicht nur eigene Kompositionen vor, sondern dirigiert auch das Tonkünstler-Orchester und leitet zudem den Composer-Conductor-Workshop INK STILL WET, der seit 2011 jährlich und in diesem Jahr vom 1. bis zum 5. September stattfindet.

Christian Josts An die Hoffnung – Ein moderner Rekurs auf Beethoven


Beethoven vertonte 1804 das Gedicht An die Hoffnung aus Christoph August Tiedges Urania als sein Opus 32. Neun Jahre später überarbeitete und erweiterte er diese Liedkomposition und ein neues Werk mit gleichem Titel unter der Opusnummer 94 entstand. Diese Fassung aus Beethovens späterer Schaffensperiode bildet nun den Ausgangspunkt von Josts gleichnamigem Orchesterwerk. Im Mittelteil des Stücks behält Jost die Gesangsstimme des Originals bei, ebenso Teile des harmonischen Materials. Eingebaut ist Beethovens Lied jedoch in einen komplett neu komponierten Orchestersatz, dessen Instrumentation identisch mit der der 9. Symphonie Beethovens ist. Letztere findet auch einen Platz im Eröffnungsprogramm des Grafenegg Festivals.
Es ist eine aus Moll-Terzen entstehende orchestrale Landschaft, eine aufgewühlte, rhythmisch drängende Komposition, die eine gewisse Brüchigkeit der Beethoven’schen „Hoffnung“ orchestral ausweitet. Sie mündet in einen fragenden Schleier aus zarten Clustern, eingewebt in Tiedges letzte Zeilen: „ob dort oben ein Engel wartend meine Tränen zählt“. – Christian Jost

Neben der Uraufführung von An die Hoffnung stellt Jost zu Konzertbeginn am 19. August seine Fanfare für neun Blechbläser vor. Sie ist ebenfalls ein Auftragswerks des Grafenegg Festivals und feiert an diesem Abend ihre Uraufführung. Im weiteren Programm des Grafenegg Festivals wird Jost am 25. August seine CocoonSymphonie dirigieren. Am 28. August spielt Georgy Goryunov Josts lautlos für Violoncello solo; Portrait für Violine solo wird am 10. September zu hören sein, dargeboten von Sophie Kolarz-Lakenbacher.

Werk der Woche - Christian Jost: Angst

Die menschliche Psyche und insbesondere das Gefühl der Angst stehen immer wieder im Mittelpunkt von künstlerischen Produktionen. Sowohl in den darstellenden Künsten, im Film, in der Literatur als auch in musikalischen Kompositionen werden die menschlichen Emotionen dargestellt und verarbeitet. Trotzdem handelt es sich bei der Oper Angst – Fünf Pforten einer Reise in das Innere der Angst von Christian Jost um ein Ausnahmestück. Warum es von so besonderer Bedeutung ist, können die Zuschauer ab dem 21. April 2016  im Staatstheater Darmstadt erleben. Sie dürfen sich auf eine spektakuläre Inszenierung freuen, die von einer Produktion des Nationaltheaters Weimar übernommen wird.

Schon die Besetzung der Oper ist eine Besonderheit: Anders als gewohnt handelt es sich um ein Musiktheaterstück nur für Chor und Orchester. Jost verwirft die klassischen Hierarchien von Opern und erhebt den Chor zum Träger der musikalisch-dramatischen Handlung. Der Komponist verarbeitet in seinem Werk die bereits verfilmten Erlebnisse des Extrembergsteigers Joe Simpson, der im Jahre 1985 in den peruanischen Anden verunglückte und in eine Gletscherspalte stürzte. Sein Partner kappte daraufhin das sie verbindende Seil, um nicht selbst in die Spalte heruntergezogen zu werden und ließ seinen Kameraden zurück. Trotz eines gebrochenen Beines und ohne Wasservorräte schaffte Simpson es, die Gletscherspalte zu durchqueren und ins Basislager zurückzukehren. Die Gedanken, Emotionen und Fragen dieser Bergsteiger inspirierten Jost dazu, ihre Gefühlszustände in einer Oper darzustellen.

Angst ist am Staatstheater Darmstadt in insgesamt sechs Vorstellungen zu sehen. Diese Produktion ist aber nicht die einzige Möglichkeit, die Musik von Christian Jost kennen zu lernen: Seine erste Oper Death Knocks nach Woody Allen läuft derzeit noch am Stadttheater Gießen.

Foto: Maik Schuck - Szenenfoto der Inszenierung am Deutschen Nationaltheater Weimar mit dem Opernchor des DNT und der Staatskapelle Weimar, Premiere: 24.09.2015 im E-Werk (Musikalische Leitung: Stefan Solyom, Regie: Karsten Wiegand, Bühne: Bärbl Hohmann, Kostüme: Andrea Fisser, Choreinstudierung: Markus Oppeneiger/Andreas Klippert)