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Grawemeyer Award 2023 für Julian Anderson

Der britische Komponist Julian Anderson erhält den Grawemeyer Award for Music Composition 2023. Die Auszeichnung wird ihm für das bei Schott Music verlegte Werk Litanies verliehen, ein Konzertstück für Violoncello und Orchester. Anderson ist der erste britische Preisträger des oft als "Nobelpreis der Musik" bezeichneten Preises seit über 20 Jahren. 

Inspiration für das Werk bezog Anderson aus dem Tod eines befreundeten Kollegen und dem Brand der Kathedrale Notre-Dame de Paris im Jahr 2019. Die Uraufführung fand 2020 mit dem Cellisten Alban Gerhard und dem Orchestre National de France unter der Leitung von Pascal Rophé statt.

Den Auftrag für die Komposition erhielt Anderson von einem Zusammenschluss internationaler Klangkörper: Radio France, Hong Kong Sinfonietta, City of Birmingham Symphony Orchestra, Det Norske Kammerorkester, Swedish Chamber Orchestra und Orchestre de Chambre de Lausanne. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten noch nicht alle Auftraggeber das Stück im Konzert präsentieren, so steht die chinesische Erstaufführung in Hongkong noch aus und ist für Februar 2023 geplant. 

Ich bin zutiefst geehrt, nun in der Reihe der Träger:innen des Grawemeyer-Awards zu stehen. Mein Dank gilt der Auswahlkommission, die ein Stück ausgewählt hat, das mir so wichtig ist. Notre Dame brannte, während ich Litanies schrieb. Es war nahezu traumatisierend für mich, eine derart wichtige Ikone der Zivilisation in Flammen aufgehen zu sehen. Die langsame musikalische Bewegung innerhalb der Komposition habe ich meinem lieben Freund und Kollegen Oliver Knussen gewidmet, der gewiss überglücklich wäre, den Erfolg neuer Musik rund um die Welt zu sehen. (Julian Anderson)

Litanies erforscht nahezu jeden Klang, den Cello und Orchester gemeinsam produzieren können. Das Werk lotet eine große emotionale Spanne aus und ist durchweg originell und erfindungsreich. Die auf das Finale fokussierte Sogwirkung ist immer in den Dienst der Expressivität gestellt und gerät nie oberflächlich. (Marc Satterwhite, Vorsitzender des Grawemeyer Music Award)

Anderson zählt zu den angesehensten und einflussreichsten Komponist:innen seiner Generation. Seine Werke werden weltweit gespielt und Aufträge für neue Kompositionen erhält er von den profiliertesten Orchestern und Veranstaltern. Der frühere Schüler von John Lambert, Alexander Goehr und Tristan Murail lehrte selber von 1996 bis 2004 am Royal College of Music, von 2004 bis 2007 an der Harvard University und ist seitdem Kompositionsprofessor und Composer in Residence an der Guildhall School of Music & Drama in London.

Für seine künstlerischen Verdienste wurde Anderson Anfang 2021 zum Commander of the Order of the British Empire und im Oktober 2022 zum Chevalier de l’Ordre de Mérite Culturel in Monaco ernannt.

MIT DEM GRAWEMEYER-AWARD AUSGEZEICHNETE SCHOTT-WERKE: 

2021     Lei Liang: A Thousand Mountains, a Million Streams
2017     Andrew Norman: Play
1994     Toru Takemitsu: Fantasma / Cantos
1992     Krzysztof Penderecki: Adagio (aus der 4. Sinfonie)
1986     György Ligeti: Etudes pour piano 

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