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Werk der Woche – Augusta Holmès: Roland Furieux

In diesem Monat ist der 120. Todestag der Komponisten Augusta Holmès. Ihre Symphonie Roland Furieux steht am 20. Januar auf dem Programm der Chelsea Symphony aus New York. Das Konzert findet unter der Leitung von Miguel Campos Neto im Menna Center for Classical Music in New York City statt. 

Holmès, die 1847 in Paris geboren wurde, führte ein für eine Frau der damaligen Zeit außergewöhnliches Leben: Sie erhielt eine umfassende philologische Bildung und sprach schon früh mehrere Sprachen. So sollte sie später auch die meisten ihrer Lied-, Oratorien- und Operntexte selbst schreiben. Da ihr der Zugang zum Pariser Konservatorium verwehrt blieb, erhielt sie ihre musikalische Ausbildung von Privatlehrern, unter anderem von César Franck. Nach dem Tod ihres Vaters, einem Offizier, konnte sie als dessen Erbin ein finanziell abgesichertes Leben führen und war als freie Komponistin tätig. Sie blieb ihr Leben lang unverheiratet. Sie hatte zwar mehrere Kinder mit dem Dichter Catulle Mendès, die aber hauptsächlich in dessen Haushalt aufwuchsen.

Mit ihren Kompositionen machte sich Holmès einen Namen in den Kreisen der Pariser Kunst und hatte Kontakt zu Komponisten wie Franz Liszt, Charles Gounod und Camille Saint-Saëns. Ihre zu Lebzeiten erfolgreichste Komposition war ihre Ode Triomphale, die bei der Weltausstellung zum 100. Jubiläum der französischen Revolution 1889 und zur Eröffnung des Eiffelturms in Paris aufgeführt wurde – mit einer gigantischen Besetzung von 300 Orchestermusikern und 900 Sängern.

Sie war schon zuvor eine fähige Komponistin, aber nachdem sie Franck getroffen hatte, fing sie an größere Werke zu komponieren, eines nach dem anderen, und ihre Karriere als Komponistin begann. (Dr. Anastasia Belina, Musikwissenschaftlerin, Royal College of Music, London)

Roland Furieux setzt sich mit dem Epos Orlando Furioso des italienischen Renaissance-Dichters Ludovico Ariosto auseinander. Vor dem Hintergrund der Kriege Kaiser Karls des Großen wird darin die Geschichte des Ritters Roland erzählt. Nachdem seine Liebe zur Prinzessin Angélique nicht erwidert wird, zieht er voller Wut in den Krieg und vollbringt Heldenhaftes.

Roland Furieux von Augusta Holmès: der rasende Roland als Alter Ego der Komponistin?

Die drei Sätze von Holmès‘ Symphonie sind programmatische Momentaufnahmen aus dem Epos: Roland, wie er auf der Suche nach Angélique durch die Welt reitet, Angélique mit ihrem Geliebten Médor im Wald und schließlich Roland voller Wut, die sich aus der enttäuschten Liebe speist. Holmès Motivik deutet die abgebildeten Szenen musikalisch sehr plastisch aus, durch gleichmäßige trabende Figuren im ersten Satz, eine lyrisch-zarte Melodie im zweiten und wütende, wild pulsierende Motive im dritten. Viel Chromatik und eine spätromantische, an Wagner erinnernde Harmonik prägen ihre musikalische Sprache als trüge die Komponistin den Geist des rasenden Rolands in sich… 

Roland Furieux ist am 21. Januar erneut mit der Chelsea Symphony im Menna Center for Classical Music in New York zu hören. 

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